Berlin. Als Reaktion auf die Einsparungen bei Gruner + Jahr sind die “Geo“-Chefs zurückgetreten. Ein Nachfolger wurde bereits gefunden.

Die Chefredaktion des Magazins „Geo“ ist am Dienstag geschlossen zurückgetreten. Damit reagieren sie auf massive Einsparungen beim Verlag Gruner + Jahr. Übernehmen wird der Chefredakteur von „Stern“, Gregor Peter Schmitz.

Die ehemaligen „Geo“-Chefs Jens Schröder und Markus Wolff reagieren mit ihrem Rücktritt auf die Einsparpläne. Der Vorsitzende der Geschäftsführung von RTL Deutschland, Thomas Rabe, hatte am Dienstag der Belegschaft die Pläne mitgeteilt. Die Rücktritts-Entscheidung sei vor der Mitteilung vom Dienstag einvernehmlich gefällt worden.

Die Einsparpläne sehen vor, dass rund 700 Stellen gestrichen werden sollen. Bis 2025 sollen am Standort Hamburg rund 500 Stellen im Zuge von Magazin-Einstellungen entfallen. 200 Stellen sollen durch den geplanten Verkauf von Titeln auf neue Eigentümer übergehen.

Gruner + Jahr: RTL streicht 700 Jobs und stellt 23 Titel ein

Verkauft oder eingestellt werden „Geo“-Ableger wie „Geo Epoche“, „Geo Wissen“ und „Geo Saison“. In die weiter bestehenden Marken will Rabe bis 2025 rund 80 Millionen Euro investieren.

Mitarbeiter von Gruner + Jahr protestieren in Hamburg mit Plakaten gegen Thomas Rabe, Vorsitzender der Geschäftsführung von RTL Deutschland.
Mitarbeiter von Gruner + Jahr protestieren in Hamburg mit Plakaten gegen Thomas Rabe, Vorsitzender der Geschäftsführung von RTL Deutschland. © Jonas Walzberg/dpa

„Geo“-Chefs treten zurück: Nachfolge schnell gefunden

Nach dem Rücktritt der „Geo“-Chefs musste nicht lange nach Ersatz gesucht werden. „Stern“-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz übernimmt und wird Vorsitzender der Chefredaktionen der Zeitschriften „Stern“, „Geo“ und „Capital“. Er verstärkt zudem das Chefredaktionsteam von RTL News.

Der ehemalige „Capital“-Chefredakteur, Horst von Buttlar, hatte schon im Januar seinen Job quittiert. Er wechselte als neuer Chefredakteur zur „Wirtschaftswoche“ und damit zur Handelsblatt Media Group.

Letzten Oktober hatten Bertelsmann und RTL angekündigt, alle Zeitschriftentitel von Gruner + Jahr auf den Prüfstand zu stellen. In den vergangenen Wochen hatte die Hamburger Belegschaft bereits gegen einen Ausverkauf protestiert. (ari/epd)