Berlin. Telefonieren? Das ist ziemlich aus der Mode gekommen. Unsere Kolumnistin schlägt sich auf der Suche nach Worten nur noch mit Emojis.

Mein Smartphone ist meine Verbindung zur Welt. Meine Whatsapp-Gruppen sind mein soziales Leben. Facebook und Twitter meine Nachrichtenquelle. Mein Smartphone trägt meine Familienfotos der letzten Jahre, meine Zugfahrkarten und wird sicher bald meine EC-Karte ersetzen. Blöd nur, dass sich mit dem Smartphone die Haustür noch nicht öffnen lässt oder das Fahrradschloss.

Und mein Smartphone schickt mir auch Nachrichten von Leuten, die ich nicht so oft sehe. Alte Freunde aus der Schulzeit etwa: – Hey, wie geht’s? Gut, und dir? – . – .

Geschmückt wird das Ganze mit vielen lustigen Emojis. Und dann ist wieder Funkstille. Der zweite Anlauf endet dann mit – – . Beim Versuch Nummer drei heißt es dann: – . Der Donnerstag geht meist ohne Anruf vorüber. Beim vierten Versuch gibt es tatsächlich einen Anruf, aber der Angerufene geht nicht dran. Er schreibt dann eine Whatsapp: . Wenn er das nicht tut, ist erst mal wieder Funkstille.

Smartphone: Kaum einer telefoniert noch. Es wird still kommuniziert.