Berlin. Butter, Mehl, Eier: Die Lebensmittelpreise steigen in die Höhe. Demnächst soll ein weiteres Grundnahrungsmittel deutlich teurer werden.

Es ist ein Szenario, das man seit einigen Monaten immer wieder vor Supermärkten und Discountern beobachten kann. Menschen, die beim Blick auf den Kassenbon nur noch den Kopf schütteln. Die Inflation und der Krieg in der Ukraine treiben die Lebensmittelpreise weiter nach oben und noch kann niemand sagen, wann der Trend endet.

Vor allem Speiseöle, Fleischwaren, Butter und Eier sind spürbar teurer geworden. Ähnlich sieht die Entwicklung bei Gemüse und Getreideprodukten aus. Nun könnte das nächste Grundnahrungsmittel von einem deutlichen Preisanstieg betroffen sein: Zucker.

Geht es nach Niels Pörksen, Chef des Zuckerproduzenten Südzucker, soll Zucker künftig teurer werden. „Das ist heute schon sichtbar“, sagte der Vorstandsvorsitzende dem „Mannheimer Morgen“. Als Ursachen führte er hohe Kosten beim Zuckerrübenanbau und bei der Energie an. „Wenn es keine Preissteigerung gäbe, wäre es schwierig, positiv aus dem Geschäft zu kommen.“ Die Preisentwicklung dürfte sich in den nächsten Tagen bei Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Co. bemerkbar machen.

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Steigende Lebensmittelpreise: Höhepunkt laut Özdemir noch nicht erreicht

Der Südzucker-Konzern hatte erst unlängst seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Der Mannheimer Zucker- und Lebensmittelriese strebt nun im Geschäftsjahr 2022/23 (Ende Februar) ein operatives Konzernergebnis von 400 bis 500 Millionen Euro an. Zuvor standen 300 bis 400 Millionen Euro im Plan. Beim Umsatz wird ein Wert in der Spanne von 8,9 bis 9,3 Milliarden Euro erwartet.

Laut Bundesernährungsminister Cem Özdemir sei der Höhepunkt bei den Preisen für Essen noch nicht erreicht. Der sagte der Grünen-Politiker vergangene Woche dem „Tagesspiegel“. Viele Hersteller müssten jetzt mehr Geld für Energie ausgeben und reichten das an die Verbraucher weiter. Eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse, wie es Sozialverbände fordern, befürworte er, „weil Konsumausgaben gerade bei Ärmeren eine große Rolle spielen und weil das auch ein Beitrag für eine gesunde Ernährung wäre“, sagte er. Aber er fürchte, dass es dafür derzeit keine Mehrheit in der Regierungskoalition mit SPD und der FDP gebe. (lgr/dpa)

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