Rom. Ein Vulkanausbruch auf Stromboli hat die italienische Mittelmeerinsel erschüttert. Bewohner und Tourisen sollen Häuser nicht verlassen.

  • Der Vulkan Stromboli vor Sizilien ist ausgebrochen: Videos zeigen, wie Lava ins Meer fließt
  • Bewohner und Touristen sollen die Häuser nicht verlassen
  • Vulkanausbrüche des Stromboli sind keine Seltenheit

Stromboli, die "runde Insel" vor Sizilien, gehört zur Inselgruppe der Äolischen Inseln. Ihr gleichnamiger Vulkan ist einer der aktivsten der Erde. Nun sorgt er wieder für ein Naturschauspiel: 1100 Grad heiße Lava, Schlacken und Dampf werden in den Himmel gespuckt – eine in dieser Regelmäßigkeit weltweit einzigartige Aktivität, so Vulkanologen. Das ausgeworfene Material fällt in den Krater zurück oder es rutscht glühend über die pechschwarze "Sciara del fuoco", die "Feuerrutsche", ins Meer.

Dichter Qualm steigt an der Stelle auf, an der die glühende Lava mit dem Wasser in Kontakt kommt. Eine Eruption am Sonntag war so stark, dass seismische Geräte anschlugen. Über Schäden oder Verletzte gab es auch am Montag noch keine Informationen. Bewohner und Touristen der Vulkaninsel wurden angehalten, das Haus nicht zu verlassen sowie Mund, Nase, Kopf und Augen vor der Asche zu schützen. Wer sich auf einem Boot befinde, solle ins offene Meer hinaussteuern.

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Die Insel liegt etwa 65 Kilometer nördlich der Nordostspitze Siziliens und hat nur wenige Hundert Einwohner. Im Sommer ist sie ein beliebtes Urlaubsziel. Der knapp 930 Meter hohe Stromboli bricht besonders regelmäßig aus und ist damit zur Touristenattraktion geworden. "Wir verfolgen die Entwicklung der Situation", sagte Riccardo Gullo, Bürgermeister der Insel Lipari, unter deren Verwaltung auch Stromboli steht. Es gebe keinen Grund zur Panik.

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Die Einwohner der Insel haben noch den 3. Juli 2019 in Erinnerung. Damals war der Vulkan massiv ausgebrochen, ein 35-jähriger Wanderer aus Sizilien kam dabei ums Leben. Der Mann mit Vorliebe für Vulkane war mit einem brasilianischen Freund unterwegs, als er von einem Steinhagel erschlagen wurde. Eine der beiden Explosionen an der Südseite des Kraters war damals die bisher stärkste seit Beginn der Aufzeichnungen. Rund 1000 Touristen mussten nach dem Ausbruch die Insel an Bord von Fähren verlassen, 70 Bewohner wurden aus ihren Häusern an der Südwestseite des Stromboli evakuiert.

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Stromboli besitzt magische Anziehungskraft bei Prominenten: Bis vor zwei Jahren gehörte dem Desi­gnerduo Domenico Dolce und Stefano Gabbana eine Traumvilla mit Suiten. Die weiße Villa, umgeben von Gärten, erstreckt sich auf mehr als 500 Quadratmetern und verfügt über einen unverbaubaren Blick auf den Vulkan. Inzwischen gehört die Anlage einem italienischen Unternehmer.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.