Kanareninsel

La Palma: Seltenes Phänomen nach Vulkanausbruch sichtbar

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Drohnenbilder zeigen riesigen Lava-Strom auf La Palma

Drohnenbilder zeigen riesigen Lava-Strom auf La Palma

Drohnenbilder von der spanischen Insel La Palma zeigen, wie sich der Lava-Strom des Vulkans Cumbre Vieja seinen Weg zum Ozean bahnt.

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La Palma/Berlin  Der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma kommt nicht zur Ruhe. Dennoch haben alle kanarischen Flughäfen wieder den Betrieb aufgenommen.

Der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma bestimmt weiterhin das Leben der rund 85.000 Inselbewohnerinnen und -bewohner: Immer wieder bilden sich neue Lavaströme und Aschewolken, und die aktive Phase des Vulkans soll noch weiter andauern. Einen kleinen Schritt in Richtung Normalität gibt es nun: Der Flughafen auf La Palma hat am Samstag den Betrieb wieder aufgenommen. Dennoch kann von einer Entwarnung nicht die Rede sein.

Wie der Flughafenbetreiber Aena am Sonntag auf Twitter mitteilte, seien damit alle Flughäfen der Kanaren wieder geöffnet. Einige Fluggesellschaften hätten ihren Betrieb auf La Palma wieder aufgenommen. Reisende sollten sich dennoch im Vorfeld über ihre Option bei der jeweiligen Fluggesellschaft informieren.

Die regionale Fluggesellschaft Binter Canarias teilte am Samstag auf Twitter mit, die Insel La Palma wieder anzufliegen.

Vulkanausbruch auf La Palma: Flughafen auf Teneriffa betroffen

Zuvor war der Flughafen auf La Palma aufgrund des Vulkanausbruchs gesperrt worden. Der Airport sei aufgrund der Ascheschicht auf den Rollbahnen "immer noch nicht betriebsbereit", hatte Aena noch am Freitag mitgeteilt.

Zu Einschränkungen war es auch auf der Nachbarinsel Teneriffa gekommen: Fluggesellschaften mussten ihre Flüge vom Norden der Insel zum südlichen Flughafen wegen der Aschewolken umleiten.

Vulkanologisches Institut: "Enorme Zerstörungen"

Trotz geöffneter Flughäfen spitzt sich die Lage auf La Palma dramatisch zu: Am Samstag stürzte die Nordflanke des Vulkans ein, woraufhin weitere Gebiete durch die heiße Lava in Mitleidenschaft gezogen wurden, die zuvor verschont geblieben waren. Das Vulkanologische Institut der Kanaren (Involcan) sprach von "enormen Zerstörungen". Kleinere bis mittlere Erdbeben erschüttern die beliebte Ferieninsel weiterhin.

Am Sonntagabend teilte das Institut verheerende Aufnahmen auf Twitter: In einem Video, das von einer Tierarztklinik in der Ortschaft Todoque aus aufgenommen wurde, ist eine von Lava überströmte Landschaft zu sehen. Die heißen Massen reichen auf den Aufnahmen nahezu bis zum Horizont.

Cumbre Vieja: Nasa beobachtet Rauch-Ringe

Für ein ungewöhnliches Naturschauspiel sorgt zudem der Rauch des Cumbre Vieja: Auf Satelliten-Bildern der Nasa Earth Observatory sind Ringe aus Rauch und Asche über La Palma zu sehen, die auf die Eruption im Vulkan zurückzuführen sind.

Die Ringe waren auch von der Erde aus zu beobachten: Das auf Teneriffa ansässige Forschungszentrum Atmosférica de Izaña (AEMET) teilte ebenfalls Videos des Phänomens auf Twitter.

Ausbruch des Cumbre Vieja: 6000 Personen in Sicherheit gebracht

Der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma war am 19. September ausgebrochen. Verletzte und Tote gab es bislang nicht. Allerdings mussten wegen der Naturkatastrophe mehr als 6000 Personen in Sicherheit gebracht werden. Mehr aus tausend Gebäude fielen der Lava zum Opfer. Nach Einschätzungen von Expertinnen und Experten könnte der Vulkan noch lange aktiv bleiben.

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Auch für die Wirtschaft auf der Kanareninsel hat der Vulkanausbruch schwerwiegende Folgen. Besonders dramatisch ist die Situation für den Bananenanbau: Etwa die Hälfte der Inselbewohnerinnen und -bewohner lebt direkt oder indirekt vom Anbau der Frucht. Durch die Lava wurden zahlreiche Plantagen auf La Palma zerstört. Auch der Tourismussektor muss große Verluste hinnehmen.

(raer/mit afp/dpa)