Martin Debes über den Streit um das Waldsterben.

Wenn es um Wählerstimmen geht, kennt der Politiker keine Partner mehr. So sehr Linke, SPD und Grünen in Thüringen gemeinsam weiterregieren wollen: Bis zur Landtagswahl am 27. Oktober kämpft jede Partei für sich allein.

Dieses Phänomen lässt sich gerade gut beim leidigen Thema Wald beobachten. Schließlich wird das aktuelle Topthema Klimawandel in seiner Dramatik gerade besonders eindrücklich von den sterbenden Fichten und Buchen vorgeführt.

Und so versuchen sich die Parteien gegenseitig mit Vorschlägen und Vorwürfen gegenseitig zu übertreffen – und dies ohne Ansehen der Koalition.

Zwar gab es in forstlichen Angelegenheiten schon immer Streit zwischen den Grünen auf der einen sowie Linke und SPD auf der anderen Seite. Ob es nun um Waldwildnis ging oder um Windräder: Regelmäßig geriet man intern aneinander.

Doch während man sich bisher zumeist darum bemühte, den Streit nicht öffentlich eskalieren zu lassen, wetteifern gerade Linke und SPD darum, die Grünen in aller Öffentlichkeit einzubremsen. Natürlich keilt der kleinste Partner, der dank der Umfragen vor Kraft kaum noch laufen kann, gerne zurück.

Aber auch dafür sind schließlich Wahlen da. Einen reinen Lagerkampf zwischen Rot-Rot-Grün und dem Rest kann es wegen der zunehmend extremen AfD sowieso nicht geben: Warum dann also so tun?

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