Tino Zippel über die Niederlage des FC Carl Zeiss Jena.

Mit der fünften Niederlage am Stück hat der FC Carl Zeiss Jena einen unrühmlichen Rekord erobert: Noch nie hat ein Team in der dritten Liga fünfmal in Folge zum Saisonstart verloren. Nach dem Total­umbruch im Team war ein Auftakt mit Siegen am Stück nicht zu erwarten. Ein paar Punkte sollten aber schon auf dem Konto liegen.

Die Tendenz zählt. Doch die Niederlage gegen Mannheim war kein Schritt nach vorn, sondern drei zurück. Die positiven Ansätze aus der Partie in Zwickau sind vergessen. Das Team schafft es nur kurzzeitig, das Spielsystem umzusetzen. In Summe fünf bis zehn gute Minuten reichen nicht, um in der dritten Liga zu bestehen. Einige Fußballer sehen sich selbst in einer höheren Liga, vergessen aber darüber die Grundtugenden wie rasches Spiel oder grenzenlosen Einsatz. Schnell aufwachen – der FC Carl Zeiss steht im Abstiegskampf!

Gerade in der dritten Liga braucht es eine gute Physis, von der einige der Spieler meilenweit entfernt sind und schon Mitte der zweiten Halbzeit mit Krämpfen auf dem Feld liegen. Geben sie wirklich alles – auch abseits des Trainingsplatzes – um topfit auf dem Platz zu stehen? Offenbar muss Trainer Lukas Kwasniok mit harter Hand nachsteuern.

Es krankt vor allem an der Defensive. Die Abwehr ist zu wacklig, als dass ein Sicherheitsgefühl im Team entsteht. Ohne Selbst­bewusstsein ist die Gefahr von Fehlpässen umso größer. Deshalb muss der FC Carl Zeiss Jena personell nachlegen.

Dominik Volkmer wäre eine sehr gute Besetzung in der Innenverteidigung neben Maximilian Rohr, zumal er grenzenlosen Willen mitbringt und andere mitreißen kann. Doch leider buhlen auch finanzstärkere Klubs um den Regensburger. Wirtschaftliches Harakiri kann sich der FCC wie eine Schussfahrt in Richtung Regionalliga nicht leisten.

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