Berlin. Alice Weidel hat sich im ZDF-“Sommerinterview“ zu homophoben Äußerungen in ihrer Partei geäußert – sich jedoch nicht davon distanziert.

AfD-Chefin Alice Weidel war am Sonntag zu Gast im ZDF-"Sommerinterview". Dort wurde die Politikerin unter anderem nach feindseligen und verächtlichen Äußerungen aus den Reihen der AfD zu Demonstrationen für die Rechte unter anderem von Schwulen und Lesben gefragt.

Weidel distanzierte sich allerdings nicht von den Aussagen ihrer Parteikollegen. Stattdessen erklärte die AfD-Chefin, die Ablehnung von Homosexualität sei kein spezielles Problem ihrer Partei. "Wissen Sie, diese Äußerungen, die haben Sie auch in anderen Parteien, die haben Sie überall", sagte Weidel.

AfD-Chefin Weidel: Mit Homophobie "ein bisschen lockerer umgehen"

Fragen zu dem Thema wollte Weidel, die selbst lesbisch ist, persönlich verstanden wissen. "Zur Homosexualität, sagen Sie's gleich, Sie spielen auf mein Privatleben an, da können Sie mir auch die Frage direkt stellen", sagte sie – worauf ZDF-Moderatorin Shakuntala Banerjee betonte, sie interessiere sich für Weidels Umgang mit der Sache als Parteichefin.

Dass es im Extrem "nur wenig Akzeptanz und auch Verständnis" für homosexuelle Paare gebe, sei zwar der Fall, sagte Weidel. "Das haben Sie aber überall, damit muss man auch irgendwie ein bisschen lockerer umgehen." Das sei einfach so. "Wissen Sie, ich kann damit umgehen. Das ist mir auch verhältnismäßig egal." Es sei klar, dass sie selbst "eine deutlich liberalere Sicht" habe. (csr/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.