Berlin. Nach Sahra Wagenknechts Rede und den Parteiaustritten appelliert Dietmar Bartsch an die Linke: Die “Selbstbeschäftigung“ muss aufhören.

Der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat ein Ende der Debatte um die umstrittene Bundestagsrede der Abgeordneten Sahra Wagenknecht gefordert. Er appellierte an die Rolle der linken Partei.

"Wir sind die soziale Opposition im Bundestag und müssen schnellstmöglich weg von der Selbstbeschäftigung und uns auf unsere eigentliche Aufgabe zurückbesinnen", sagte Bartsch unserer Redaktion. "In Zeiten wie diesen liegt es in der besonderen Verantwortung der Linken, die Interessen der Menschen wahrzunehmen, die unter den Krisen schwer leiden."

Linke: Wagenknecht-Rede hatte für Parteiaustritte gesorgt

Die frühere Fraktionschefin Wagenknecht hatte der Bundesregierung zuvor vorgeworfen, "einen beispiellosen Wirtschaftskrieg" gegen Russland vom Zaun zu brechen. Bekannte Linke wie der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, oder der ehemalige Europa-Abgeordnete, Fabio de Masi, waren daraufhin aus der Partei ausgetreten.

Linken-Parteichef Martin Schirdewan nahm daraufhin die Fraktionsführung in die Pflicht: "Die Missachtung demokratischer Beschlüsse bei Auftritten im Namen der Fraktion durch einzelne Abgeordnete schadet unserer Partei massiv", sagte er. "Es ist Aufgabe der Fraktionsführung dafür zu sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt." Der Austritt von Schneider und anderen schmerze sehr.

Bartsch betonte ebenfalls: "Ich bedaure jeden Austritt aus der Linken, sei es der Austritt von einem Mitglied an der Basis, oder der Austritt prominenter Persönlichkeiten." Dennoch forderte er auch eine stärkere Konzentration der Linken auf die Politik der Ampel-Koalition. (fmg)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.