Berlin. Die Parteichefin der Linken spricht von einem gezielten Anschlag. Die Polizei schließt eine politisch motiviertes Verbrechen nicht aus.

Bei einer Explosion in der Innenstadt von Oberhausen sind in der Nacht zum Dienstag das Parteibüro der Linken und mehrere Geschäfte erheblich beschädigt worden. Die Detonation habe sich um etwa 3.20 Uhr am Friedensplatz ereignet, sagte eine Polizeisprecherin aus Essen.

Laut Polizeiangaben wurde niemand verletzt. Weil eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden könne, sei auch der Staatsschutz in die Ermittlungen eingebunden.

Der Fraktionschef der Linken in Oberhausen, Yusuf Karacelik, geht von einem gezielten Verbrechen aus: "Das war ganz klar ein Anschlag auf uns."

Explosion in Parteibüro der Linken: Polizei ermittelt in alle Richtungen?

Ähnlich äußerste sich auch die Bundesvorsitzende der Linken, Janine Wissler: "Das ist eine völlig neue Dimension von Angriffen gegen unsere Büros, hier werden Menschenleben gefährdet." Und weiter: "Wir müssen von einem gezielten Anschlag von Rechts ausgehen", erklärte die Parteichefin. In der Vergangenheit habe das Büro von Mitgliedern aus der rechten Szene Drohbriefe erhalten. Zudem sei es mit Neonazi-Aufklebern beklebt worden.

Die Polizei legte sich nicht in dieser Weise fest. "Was die Explosion ausgelöst hat, ist noch unklar. Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte die Polizeisprecherin.

Jules El-Khatib, Chef der Link in Nordrhein-Westfalen, forderte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur eine "lückenlose Aufklärung" der Explosion. (lgr)