Berlin. Bei den Nebenkosten drohen Mietern hohe Nachzahlungen. Warum sich Mieter, Vermieter und der Bund schon jetzt Gedanken machen sollten.

Ob Eigentümer oder Mieter: Für die Mehrheit der Deutschen wird es richtig teuer. Noch immer werden drei von vier Wohnungen in Deutschland mit Gas oder Öl geheizt, die Preise sind seit Kriegsbeginn in der Ukraine durch die Decke gegangen.

Während Eigentümer die Folgen bereits jetzt spüren, wenn sie den Öltank auffüllen oder einen neuen Gasvertrag abschließen müssen, kommt für viele Mieterhaushalte das dicke Ende erst im nächsten Jahr mit der Nebenkostenabrechnung. Schon jetzt sollte man sich darüber Gedanken machen – das gilt für Mieter ebenso wie für Vermieter und auch den Staat.

Nebenkosten drohen zu sozialen Härten zu werden

Es ist absehbar, dass es im kommenden Jahr zu sozialen Härten kommen wird. Denn nicht nur Energie wird teurer. Die Inflation hat astronomische Höhen erreicht und allen Versicherungen der Europäischen Zentralbank zum Trotz ist keineswegs sicher, dass sie in den kommenden Monaten wieder zurückgehen wird.

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© FUNKE Foto Services | Reto Klar

Wer schon heute jeden Euro zweimal umdrehen muss, um den teurer gewordenen Supermarkteinkauf zu finanzieren, wird eine exorbitant hohe Nachzahlung im kommenden Jahr möglicherweise nicht leisten können. Die 300 Euro an Energiegeld, die der Bund in diesem Jahr auszahlen wird, werden bis dahin längst aufgebraucht sein.

Bund sollte Wohngeld anpassen

Der Bund hat Stellschrauben, um auf eine solche Entwicklung zu reagieren. Ein Wohngeld, das mehr Menschen erreicht, gehört ebenso dazu wie eine entsprechende Anpassung der Sätze bei den Transferleistungen wie etwa Hartz IV und auch bei der Beihilfe für Auszubildende und dem Bafög für Studierende.

Denn selbst wenn sich die Preise für Öl und Gas wieder reduzieren sollten – so günstig wie vor dem Krieg werden sie bei weitem nicht mehr werden.