Berlin. Lebensmittel werden immer teurer. Dementsprechend steigt die Nachfrage bei den Tafeln. Doch gleichzeitig sinken auch noch die Spenden.

Die Tafeln in Deutschland sehen sich wegen steigender Nachfrage nach Lebensmitteln und einem rückläufigen Spendenaufkommen in einer Notlage. „Die Situation bei den Tafeln ist so angespannt wie noch nie. Deutlich mehr Menschen kommen, gleichzeitig sinken die Lebensmittelspenden“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Tafel Deutschland, Jochen Brühl, unserer Redaktion.

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Die freiwilligen Helferinnen und Helfer seien „teilweise pausenlos im Einsatz und erleben es als belastend, wenn sie Menschen nicht helfen können, weil keine Lebensmittel mehr da sind zum Weitergeben“.

Ausgabestelle der Tafel in Frankfurt am Main. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer seien „teilweise pausenlos im Einsatz und erleben es als belastend“, sagt der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl.
Ausgabestelle der Tafel in Frankfurt am Main. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer seien „teilweise pausenlos im Einsatz und erleben es als belastend“, sagt der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl. © dpa | Sebastian Gollnow

Armut wächst: Tafeln allein können „diesen Druck nicht aushalten“

Der Verbandsvorsitzende forderte die Politik auf, bei der Armutsbekämpfung Abhilfe zu schaffen. Die Tafeln allein könnten „diesen Druck nicht aushalten“. Auch interessant: Entlastungspaket: Die Ampel vergisst dabei die Rentner

Brühl appellierte an Bundesregierung und Kommunen: „Tafeln sind nicht Teil des sozialstaatlichen Systems. Wir helfen ehrenamtlich und nach Kräften, aber es war nie die Idee der Tafeln, alle armutsbetroffenen Menschen verlässlich und verbindlich zu versorgen“.

Als Maßnahme der Bundesregierung forderte er, bei den Entlastungspaketen nachzubessern: „Einmalzahlungen von wenigen Hundert Euro reichen nicht aus und kommen zu spät“.

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