Berlin. Das rheinische Dorf Lützerath soll einem Braunkohlewerk weichen. Deutschland ist unentschlossen über diese Entscheidung.

Die Deutschen sind sich mit Blick auf die Debatte um das Dorf Lützerath uneins. Insgesamt 39 Prozent befürworteten in einer repräsentativen Umfrage im Auftrag unserer Redaktion den Kompromiss, den die Landesregierung mit dem Unternehmen RWE gefunden hat.

Gleichzeitig finden ebenfalls 39 Prozent die Einigung falsch, das Dorf für den Braunkohleabbau zu nutzen und dafür bereits 2030 den Kohleausstieg zu vollziehen. Knapp 22 Prozent zeigten sich in der Umfrage des Online-Meinungsinstituts Civey unentschieden.

Unterschiede gibt zwischen den Parteinanhängern. Knapp 51 Prozent der CDU/CSU-Wählerschaft bewertete den Kompromiss der nordrhein-westfälischen Landesregierung als richtig. Rund 65 Prozent der Linken-Anhängerschaft bewertet den Kompromiss als falsch.

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Besonders den jungen Menschen scheint der Kompromiss nicht zu gefallen. Mit jeweils knapp 46 Prozent erteilten Personen in der Altersgruppe zwischen 18 bis 29 und 40 bis 49 dem Kompromiss eine Absage. Rund 44 Prozent der über 65-Jährigen stimmten der Entscheidung zu.

Lützerath: Aktivisten wehren sich gegen Räumung

Das Dorf Lützerath in Nordrhein-Westfalen soll vom Unternehmen RWE abgebaggert werden, da es im rheinischen Braunkohlerevier liegt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) hatten sich im im Gegenzug mit RWE auf den vorgezogenen Braunkohleausstieg 2030 verständigt.

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Derzeit wird Lützerath von Klimaaktivisten und -aktivistinnen besetzt, die gegen die Räumung des Dorfes kämpfen. Am Mittwoch hatte die Polizei mit der Räumung des Gebietes begonnen. (ari)