Berlin. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) will weiter auf russisches Gas setzen. Dafür bekommt er Unterstützung von ganz links.

Die Linken-Abgeordnete Sahra Wagenknecht hat die Forderung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) begrüßt, weiter auf russisches Gas zu setzen.

"Wenn Deutschland als Industriestandort erhalten bleiben soll, brauchen wir preiswerte Energie. Herr Kretschmer hat das im Gegensatz zu Herrn Habeck offenkundig verstanden", sagte die frühere Linken-Fraktionschefin unserer Redaktion.

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Wagenknecht: Deutschland braucht preiswerte Energie

"Die Bundesregierung hat bis heute keine bezahlbare Alternative zu russischem Gas gefunden. US-Frackinggas macht die amerikanischen Unternehmen reich und unser Land arm, weil es extrem teuer ist. Wenn Deutschland als Industriestandort erhalten bleiben soll, brauchen wir preiswerte Energie", so Wagenknecht.

Kretschmer hatte die Sanktionen gegen Russland kritisiert und sich dafür ausgesprochen, nach Kriegsende wieder russisches Gas zu beziehen. "Wir erleben gerade, dass wir auf russisches Gas nicht verzichten können", sagte der CDU-Politiker unserer Redaktion. "Unsere Sanktionen haben diese Mangelsituation auch mit verursacht."

Kretschmer-Äußerungen: Grüne sehen Merz "ernsthaft gefordert"

Der Vizevorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Konstantin von Notz, wies Kretschmers Forderungen scharf zurück. Dessen Aussagen seien "von Positionen der AfD beziehungsweise der Linken kaum zu unterscheiden", sagte von Notz unserer Redaktion.

Der Grünen-Politiker sieht Friedrich Merz als CDU-Chef "ernsthaft gefordert". Von Notz fragte: "Wollen CDU und CSU populistisch und anschlussfähig zu Wagenknecht und Weidel sein, oder mit einem klaren Wertekompass durch diese Krise gehen, die sie durch ihre völlig unkritische Russlandpolitik der letzten Jahre mit verschuldet haben?" (gau)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.