Berlin. Bis zum Jahr 2032 sollen alle analogen Stromzähler durch digitale ersetzt werden. Auf Verbraucher kommen erstmal höhere Kosten zu.
Wenn der Begriff "Stromzähler“ fällt, hat jeder sofort ein Bild im Kopf: ein schwarzes Gehäuse mit einer Drehscheibe. Fließt Strom durch den Zähler, wird diese Drehscheibe angetrieben und der Zählerstand am Zählerrad verändert sich. So zeigt der analoge Zähler den Gesamt-Stromverbrauch seit Einbau des Zählers an. In vielen deutschen Haushalten sind noch viele dieser alten Stromzähler installiert. Bis 2032 sollen die alten Ferraris-Zähler flächendeckend durch moderne Messgeräte ersetzt werden.
Smarte Stromzähler: Was jetzt für Verbraucher gilt
Seit September 2016 ist das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) in Kraft. Das Gesetz schreibt den umfassenden Einbau von modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen durch den sog. „grundzuständigen Messstellenbetreiber für moderne Messeinrichtungen und intelligente Messsysteme“ (§ 2 Nr. 6 MsbG) bis 2032 vor. Seitdem ist nur noch der Einbau fabrikneuer elektronischer Stromzähler in Haushalten durch Gewerbetreibende erlaubt. Verbraucher können sich gegen die Umrüstung nicht wehren. Es ist ihnen jedoch gestattet, den Messstellenbetreiber zu wechseln, sich also selbst das Unternehmen auszusuchen, das den Zähler einbaut und betreibt. Lesen Sie auch: Strompreise: Wie man am besten auf Erhöhungen reagiert
Digitaler Stromzähler: Manuelle Ablesung weiterhin erforderlich?
Der digitale Stromzähler, auch moderne Messeinrichtung genannt, besteht aus einem elektronischen Messwerk und einer digitalen Anzeige. Er spiegelt den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit wider, wodurch der Verbraucher seinen Stromverbrauch über die Zeit aufgeschlüsselt – pro Tag, Woche, Monat oder pro Jahr – einsehen kann. Da die Zählerstände nicht automatisch versendet werden, ist eine manuelle Ablesung durch den Messstellenbetreiber oder den Verbraucher weiterhin notwendig. Auch interessant: Gas- und Strompreisbremse: So viel Geld können Sie sparen
Ein intelligentes Messsystem, auch als Smart Meter bezeichnet, erfasst nicht nur den Energieverbrauch. Es ist auch in der Lage, Daten zu senden und zu empfangen, da das Gerät Bestandteil eines Kommunikationsnetzwerks ist. Es handelt sich also um einen internetfähigen und mit einer Kommunikationseinheit ausgestatteten Zähler. Dadurch können neben dem Verbraucher auch die Betreiber des Messsystems, der Netzbetreiber und der Energieversorger auf die Verbrauchsdaten zugreifen. Die Schnittstelle zwischen dem digitalen Zähler und dem Kommunikationsnetz heißt Smart Meter Gateway (SMG) – beides zusammen ergibt das intelligente Messsystem. Mehr zum Thema: Strompreisbremse: Diese Gruppe wird am meisten entlastet
Zusätzliche Rechnung für neue Stromzähler
Smart Meter sollen Verbrauchern beim Stromsparen helfen und die Auslastung des Stromnetzes optimieren. Die neuen Zählertypen bedeuten für den Verbraucher aber auch höhere Kosten. Während die Jahresabrechnung für analoge Zähler zwischen acht und 17 Euro kosten, können sie für digitale Zähler 20 Euro und für Smart Meter 100 Euro oder sogar mehr kosten. Diese Obergrenzen werden von den Netzbetreibern in der Regel voll ausgenutzt. Außerdem gelten diese Vorgaben nur unter der Bedingung, dass der grundzuständige Messstellenbetreiber den digitalen Zähler einbaut. (ew)
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Eileen Wagner