Erfurt. OB Bausewein hat vor vier Wochen ein persönliches Gespräch mit der Ex-Gleichstellungsbeauftragten zugesagt. Die Stadt schweigt dazu. Ende Mai steht ein Güterichtertermin an, der eine Einigung mit Mary-Ellen Witzmann ausloten soll.

Mit einer Forderung für die kurze Zeit noch vor der Wahl wenden sich die Erfurter Grünen an Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD). Sie fordern – mit Bezug auf ein Treffen des OB mit Theatervertretern – ein Gesprächsangebot an die im Zuge der Theater-Affäre von ihm entlassene Gleichstellungsbeauftragte Mary-Ellen Witzmann.

Theater-Mitarbeiter übergaben Listen mit 1200 Unterschriften pro Witzmann

Hintergrund ist eine Aussage Bauseweins am 17. April. Utta Meyer und Johannes Friebel vom Theater Erfurt hatten an dem Tag im Rathaus eine Petition mit 1.200 Stimmen übergeben, in der die Wiedereinstellung Witzmanns gefordert wurde. In dem Rahmen sei ein „baldiges Gespräch mit Frau Witzmann“ zugesichert worden. Das Gesprächsangebot, das inzwischen vier Wochen zurückliegt, sei laut Grünen vom Kulturbeigeordneten Tobias Knoblich in einer Mitarbeiterversammlung im Theater noch einmal bestätigt worden. Witzmann war, nachdem sie Vorwürfe des Machtmissbrauchs und sexueller Übergriffe am Theater öffentlich gemacht hatte, umgehend von ihrem Amt entbunden worden, was Proteste hervorrief.

Knoblich: Keine Aussage zum Stand in dem Arbeitsgerichtsverfahren

Auf Anfrage sagt dazu Tobias Knoblich, dass man sich seitens der Stadt zu einem möglichen Gespräch nicht äußern könne und werde. Knoblich verweist auf das Verfahren am Arbeitsgericht. Im Zuge dessen hatte die Richterin bei der zurückliegenden Verhandlung einen Güterichtertermin angeregt, dem sich beide Seiten nicht verschließen wollten. Inzwischen steht der 30. Mai als Datum dafür fest.

Indes ruft Grüne-Fraktionschefin Laura Wahl den OB auf, „öffentlich noch vor der Wahl über den Stand der Petition mit 1200 Unterschriften zu informieren.“

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