Nordhausen. Nico Schluter aus den Niederlanden ermöglicht einen besonderen Blick auf die Stadtgeschichte von Nordhausen. Flohburg zeigt historische Bilder, Originaldokumente und Videorekonstruktionen.

Die Stadt möchte in diesem Jahr die Erinnerungs- und Gedenktage im April durch die Sonderausstellung „Orte des Erinnerns – Nordhausen April 1945“ begleiten, kündigt Rathaussprecherin Franziska Mühlhause an. Die Vernissage ist am Donnerstag, 4. April, um 17 Uhr im Stadtmuseum in der Flohburg in der Barfüßer Straße.

Anhand von 15 Beispielen zeigt die gemeinsame Ausstellung des Museums und des Stadtarchivs die tiefgreifenden Einschnitte ins Stadtbild 1945 und die damit verbundenen menschlichen Schicksale mit historischen Abbildungen, Videorekonstruktionen, Originaldokumenten und aktuellen Aufnahmen.

Tagebücher berichten vom Aufenthalt in Nordhausen

Kurator der Ausstellung ist Nico Schluter aus Amstelveen in den Niederlanden. Sein Vater George Schluter war seit August 1943 Dienstverpflichteter bei der MBA, der Machinenbau und Bahnbedarf Aktiengesellschaft, in der Kasseler Straße, der heutigen Freiherr-vom-Stein-Straße. George Schluter erlebte die Angriffe vom 3. und 4. April 1945 am Stadtrand. Nach der Befreiung durch die US-Amerikaner warteten er und weitere Dienstverpflichtete fünf Wochen im Lager Dora auf ihre Rückkehr in die Heimat. Die im Familienbesitz befindlichen Tagebücher geben Zeugnis vom Aufenthalt in Nordhausen und waren Grund für das Interesse Nico Schluters. Ein Foto zeigt die Stadt vor und eines nach den Angriffen. Diese bilden die Basis für den digitalen Teil der Ausstellung.

Vor 79 Jahren war Nordhausen Ziel von zwei schweren Luftangriffen am 3. und 4. April 1945 durch die britische Royal Air Force. Die Stadt wurde schwer zerstört, und Tausenden Menschen kostete dies das Leben.

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