Jena. Beim Playoff-Auftakt bezwingt der Thüringer Basketball-Zweitligist Science City Jena die Rostock Seawolves mit 85:81 und gibt dabei fast eine komfortable Führung noch aus der Hand.

Auftakt nach Maß: Science City Jena ist in die Finalrunde zum Aufstieg in die Basketball-Bundesliga mit einem Sieg gestartet. Die Thüringer bezwangen am Samstagabend Hauptrunden-Sieger Rostock Seawolves mit 85:81 und feierten damit den ersten Erfolg in der Finalgruppe 1, in der außerdem noch die Bayer Giants Leverkusen und die Artland Dragons spielen.

In der Hauptrunde war die Bilanz zwischen den beiden Zweitligisten aus dem Osten ausgeglichen. Während Jena am 13. Dezember den Tabellenführer noch mit 86:79 bezwungen hatte, behielten die Ostseestädter im abschließenden Hauptrunden-Spiel vor genau einer Woche mit 84:75 die Oberhand. Jenas Chefcoach Frank Menz, für dessen Mannschaft die Begegnung in Rostock die dritte nach der Quarantäne binnen acht Tagen war, versprach im Vorfeld, dass die Thüringer im ersten Spiel der Finalrunde ein ganz anderes Gesicht zeigen werden.

Entsprechend engagiert gingen die Saalestädter zu Werke, die mit Stephan Haukohl auch einen Rückkehr im Kader hatten. Der 27-Jährige, der beim 97:93-Erfolg gegen die Artland Dragons umgeknickt war, meldete sich rechtzeitig für die Playoffs zurück. Schnell führten die Gastgeber mit 7:0. Die Rostocker, die mit Sid-Marlon Theis und Brad Loesing zwei ehemalige SCJ-Spieler in ihren Reihen haben, nahmen, nach dem Jenas Andrew Smith das Spielgerät spektakulär zum 11:3 durch die Reuse stopfte, nach nicht einmal zweieinhalb Minuten bereits die erste Auszeit.

Die brachte für die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainer Dirk Bauermann allerdings wenig, beim 18:8 hatte sich Science City die erste zweistellige Führung erarbeitet, am Ende des ersten Viertels hieß es überraschend 33:17. Das Menz-Team hatte den Hauptrunden-Sieger zu jeder Zeit im Griff.

Im Anschluss sah es zunächst so aus, als ob Rostock den Rückstand Stück für Stück verkürzen kann. Doch nach einer Menz-Auszeit übernahmen die Hausherren in der Sparkassen-Arena wieder das Zepter. Nach einem Dreier von Jena-Kapitän Dennis Nawrocki war der Vorsprung auf stolze 21 Punkte angewachsen (44:23). Zur Pause führten die Gastgeber souverän (54:35) und hatten eine in jeder Hinsicht überzeugende Vorstellung abgeliefert.

So gut die erste Halbzeit für die Thüringer begonnen hatte, so schlecht lief die zweite an. Als die Seawolves den Rückstand auf zehn Punkte verkürzt hatten (44:54), nahm Frank Menz früh eine Auszeit. Seine Spieler mussten schnell zurück in die Spur finden, um die Partie nicht wieder aus der Hand zu geben. Nur mit Mühe gelang es Robbin Lodders, den Lauf der Hansestädter zu stoppen (56:50). Der schöne Vorsprung war aber erst einmal dahin. Immerhin lag Science City zu Beginn der finalen zehn Minuten noch mit 70:64 vorn.

Das sollte sich ändern. Beim 72:73 durch den Ex-Jenaer Theis waren die Thüringer zum ersten Mal an diesem Abend im Hintertreffen. Es ging hin und her. Als die Uhr noch zwei Minuten anzeigte, stand es 80:81 aus Sicht der Saalestädter. Kasey Hill brachte Science City wieder in Front und dank einem technischen Foul der Gäste konnten die Thüringer sich knapp auf 84:81 absetzen. Mit einem verwandelten Freiwurf stellte Marcus Tyus die Weichen auf Sieg (85:81). Die Uhr zeigte noch 13,5 Sekunden. Die Thüringer brachten es über die Zeit, der Auftakterfolg war perfekt.

Für die Jenaer geht es am kommenden Dienstag mit dem Auswärtsspiel bei den Bayer Giants Leverkusen (Beginn 20.30 Uhr) in der Finalrunde weiter.