Rudolstadt. Oberligist FC Einheit Rudolstadt trennte sich gestern von Spitzenreiter FSV Luckenwalde 1:1 (0:0).

Beinahe wäre dem FC Einheit gegen den Spitzenreiter FSV 63 Luckenwalde die Sensation gelungen. Aber vier Minuten vor dem Ende köpfte Antonin Hennig eine Flanke aus kurzer Entfernung zum 1:1. ein. So blieb es „nur“ bei einer Überraschung und einem Punkt für die Rudolstädter.

Die hätten den vor der Partie gegen die Mannschaft aus dem Landkreis Teltow-Fläming, die bislang nur zwei Mal verloren hatte, natürlich unterschrieben, sagte Trainer Holger Jähnisch zur Pressekonferenz. Dennoch hielt sich die Trauer beim Gastgeber ob der verlorenen zwei weiteren Zähler in Grenzen. Selbst wenn die den Grün-Gelben im Kampf um den Klassenerhalt mächtig geholfen hätten. Aber das Team um Kapitän Marco Riemer durfte stolz auf die Leistung gegen den Tabellenführer sein. „Sie hat leidenschaftlich, mit viel Willen und Kampf gespielt und vor allem zu Beginn mit Mut und hohem Aufwand das Match bestimmt“, lobte der FC-Coach seine Schützlinge. Seine Einschätzung, dass das Ergebnis gerecht ausgefallen sei, teilte auch sein Gegenüber Jan Kistenmacher.

Die Hausherren zeigten bei ihrem ersten Auftritt in diesem Jahr auf dem heimischen Rasen, den Kistenmacher als zu hoch und später zu stumpf bezeichnete, in den ersten knapp 25 Minuten keinerlei Respekt vor dem Favoriten. Schon nach sechs Minuten wurde ein Schuss von Lukas Schirrmeister nach sehr guter Vorarbeit von Raul Amaro gerade noch zum Eckball geklärt. Kurz darauf brachte Riemer den Ball, den Luckenwaldes Keeper Konstantin Flatow wohl schon im Aus wähnte, doch noch von der Grundlinie nach innen, aber Schirrmeister wurde von einem Abwehrspieler gerade noch abgeblockt (7.). Nach 13 Minuten setzte Christian Flath mit einem Schrägschuss am Gehäuse von Adam Marczuk vorbei das erste Angriffssignal des Gastes. Auf der anderen Seite war Riemer frei, sein Zuspiel auf Patrik Schlegel fand aber nicht den Adressaten (17.). Mit dem ersten Eckball (24.) begann eine stärkere Phase des Ex-Regionalligisten. Nur wurde es einige Male gefährlich im Strafraum der Heidecksburgstädter. Aber es blieb beim torlosen Halbzeitstand.

Kurz nach Wiederbeginn eine starke Szene der Platzelf. Schlegel bekam beim Konter den Ball, legte quer auf Schirrmeister, der in die Lücke stieß, noch einige Schritte lief und mit Flachschuss ins linke Eck traf (46.). Ein Tor, das Kistenmacher seinem Torhüter ankreidete. Nun war nicht nur den Einheimischen klar, dass der Gegner versuchen würde, möglichst rasch zum Ausgleich zu kommen. Aber die FC-Hintermannschaft stand kompakt, wirkte hochkonzentriert, gewann viele Kopfballduelle im und vor dem Strafraum und bewahrte ihren Schlussmann vor spektakulären Rettungstaten.

Natürlich zeigte Luckenwalde durch schnelle Angriffe, variables Spiel und individuelle Klasse, dass man ein ernsthafter Konkurrent um den Regionalligaaufstieg ist. Aber trotz nun deutlicher Überlegenheit hielt die Einheit ihren Kasten bis in die Nachspielzeit sauber. Dass sie aus einigen verheißungsvollen Kontermöglichkeiten nichts machte, war der einzige Kritikpunkt von Jähnisch. „Natürlich war klar, dass wir das Anfangstempo nicht über die gesamte Spielzeit durchhalten würden, aber es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison: Uns fehlen Genauigkeit und das richtige Timing beim finalen Pass im Überzahlspiel nach vorn. Doch wir sollten auch bedenken, dass der Ausgleich durchaus hätte früher fallen können und selbst nach dem 1:1 gab es noch gefährliche Aktionen.“

Jan Kistenmacher lobte Rudolstadt für die mutige und ideenreiche Anfangsphase. Seine Mannschaft habe lange nicht ins Spiel gefunden. Und auch danach habe ihm die 100prozentige Motivation gefehlt.