Hamburg. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und Co. wirken sich auf den Einzelhandel aus. Der Schuhhändler Görtz wird zum Sanierungsfall.

Für den Einzelhandel waren die letzten Jahre hart. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg sorgten für massive Umsatzeinbußen, Geschäfte konnten teils monatelang nicht öffnen. Die aktuelle Energiekrise und die Inflation sind die nächste Hiobsbotschaften für Einzelhändler – einigen droht das Aus.

Auch der Schuhhändler Görtz ist nun zum Sanierungsfall geworden. Zwar läuft das Geschäft aktuell weiter, allerdings habe die Muttergesellschaft Ludwig Görtz GmbH ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Zudem wurde für zwei Töchter ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Für die Monate September, Oktober und November werden die Löhne und Gehälter der rund 1800 Beschäftigten durch die Bundesagentur für Arbeit gezahlt, danach wolle Görtz sie wieder aus eigenen Mitteln bezahlen.

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Görtz wird zum Sanierungsfall: Das sind die Gründe

Als Gründe für die aktuelle Entwicklung gibt Görtz den Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und die steigenden Energiepreisen an, die zu "enormer Kaufzurückhaltung in den Filialen und im Onlinegeschäft" geführt hätten. Bei dem Schutzschirmverfahren handelt es sich um eine Spezialform zur Sanierung des Unternehmens in Eigenverwaltung, bei dem das bisherige Management die Geschicke des Unternehmens in der Hand behält.

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Die Görtz-Gruppe will sich mit den gerichtlichen Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung "konsequent restrukturieren und zukunftssicher aufstellen" und in den kommenden drei Monaten einen Sanierungsplan erarbeiten. Görtz sei "eine starke und bekannte Marke, die weiterhin viel Potenzial in sich trägt". (lhel/dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de