Wirtschaftsnobelpreis 2019 geht an drei Armutsforscher
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Berlin. Der Nobelpreis für Wirtschaft wird 2019 an Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer für ihre Forschung zu Armut verliehen.
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaft wird 2019 an drei Forscher verliehen, die mit ihren Arbeiten Ansätze für die Linderung der globalen Armut lieferten. Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer sind die Würdenträger. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm bekannt.
Die in Paris geborene Duflo ist erst die zweite Frau in der Nobelgeschichte, die den Wirtschaftspreis bekommt. Alle drei Preisträger lehren an US-Universitäten (beide Massachusetts Institute of Technology und Harvard University).
In der vergangenen Woche wurden bereits die Preisträger in den Kategorien Frieden, Literatur, Chemie, Physik und Medizin bekanntgegeben. Die feierliche Übergabe findet erst später im Jahr statt.
Wirtschaftsnobelpreis: Was ihn von den anderen unterscheidet
Der Wirtschaftsnobelpreis ist der einzige der Nobelpreise, der nicht auf das Testament von Dynamit-Erfinder Alfred Nobel zurückgeht. Er wird vielmehr seit Ende der 60er Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet und gilt somit streng genommen nicht als klassischer Nobelpreis.
Dennoch ist er wie die anderen Auszeichnungen mit einem Preisgeld in Höhe von neun Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) verbunden und wird ebenfalls an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, überreicht.
Berühmte Friedensnobelpreisträger
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Bisher 50 Vergaben und 81 Preisträger
Seit der ersten Verleihung des Wirtschaftspreises im Jahr 1969 wurden bei bislang 50 Vergaben insgesamt 81 Preisträger geehrt, darunter der Bonner Spieltheoretiker Reinhard Selten 1994 als bisher einziger Deutscher. Unter den Preisträgern war bisher nur eine Frau, die US-Professorin Elinor Ostrom.
In diesem Jahr haben mehrere deutsche Top-Ökonomen wieder vor allem Amerikaner als Favoriten auf dem Zettel. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält die US-Ökonomen Maurice Obstfeld und Kenneth Rogoff für herausragend. Die beiden hätten mit ihrer Forschung die Bedeutung von Globalisierung und Multilateralismus in einer zunehmend vernetzten Welt gezeigt.