Berlin. Nach zwei Jahren Verkaufsstopp wegen Corona verkaufen viele Geschäfte wieder Feuerwerk. Einige Baumärkte boykottieren das allerdings.

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie haben Händler in Deutschland am Donnerstag mit dem Verkauf von Feuerwerk für Silvester begonnen. Viele Feiernde dürften es also wieder krachen lassen: Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von etwa 120 Millionen Euro – so viel wie vor Corona.

Einige Baumärkte wollen aber offenbar nicht zurück in die Vor-Corona-Ära zurück. Wie die "Bild"-Zeitung, der "Spiegel" und weitere Medien berichten, weigern sich mehrere Baumarkt-Ketten in Deutschland, wieder in den Feuerwerksverkauf einzusteigen.

Silvester: Hornbach, Obi und Toom verkaufen kein Feuerwerk

Demnach wollen zum Beispiel die Filialen von Hornbach keine Silvesterböller an die Kundschaft bringen. Auf ihrer Website teilt die Baumarkt-Kette mit: "Wir haben uns schon 2019, insbesondere aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes, dafür entschieden, ab 2020 kein Feuerwerk mehr anzubieten."

Auch viele Obi-Märkte bieten keine Böller und keine Raketen mehr an – „aus Gründen der Nachhaltigkeit“. Nur in nicht zentral gesteuerten Obi-Filialen könnte das Feuerwerk noch verkauft werden, zitiert die "Bild" eine Sprecherin.

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Auch die Ketten Toom und Bauhaus sowie der Discount-Baumarkt B1 haben dieses Jahr kein Feuerwerk im Angebot. Darüber hinaus schmeißt ebenfalls die Baumarktkette Globus alle Knallereien aus dem Sortiment. Laut Tierschutz-Organisation Peta mache sie das wegen des "Gefahrenpotenzials für Tiere, Menschen und Umwelt".

Raketen und Böller: Ärztevertreter warnen vor Verletzungen und überfüllten Kliniken

In den vergangenen beiden Jahren verzichteten bereits viele Geschäfte mit Blick auf die wegen Corona überfüllten Kliniken auf den Verkauf. Weil auch dieses Jahr angesichts vieler Atemwegserkrankungen zahlreiche Kliniken überlastet sind, warnten Ärztevertreter zuletzt vor Böllerei und möglichen Verletzungen.

In der Silvesternacht kommt es immer wieder zu Unfällen mit Feuerwerk - mit Toten und Verletzten. In der Hauptstadt Berlin wollen Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen ihr Personal auf mehr als 1400 Einsatzkräfte aufstocken. Das seien etwa dreimal so viele Kräfte wie üblich, teilte die Feuerwehr mit. (les/dpa)