Erfurt. Es war am Valentinstag vor 30 Jahren, als ein von der Erde gemachtes Foto namens „Pale Blue Dot“ weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Der hellblaue Punkt auf dem Foto ist die Erde, welche am 14. Februar 1990 von der NASA-Sonde „Voyager 1“ in einer Entfernung von 6 Milliarden Kilometern von der Sonne aufgenommen wurde. Am jenem Valentinstag drehte sich die Sonde auf anraten des US-amerikanischen Astronomen Carl Sagan einmal um sich selbst und machte nach „Earthrise“, dem eindrucksvollen Erdaufgangsfoto von Mond-Oberfläche, mit „Pale Blue Dot“ das wohl zweitberühmteste Foto der Erde.

Sagan spielte eine führende Rolle im US-Raumfahrtprogramm. Der prominente Planetenwissenschaftler war ab den 1950er Jahren Berater der NASA. Er hatte 1981 die Idee, mit den Kameras eines der beiden Voyager-Sonden die Erde aus sehr großer Entfernung abzubilden. Er erkannte, dass die Bilder möglicherweise nicht viel zeigen werden. Genau aus diesem Grund hielten Sagan und andere Mitglieder des Voyager-Teams die Bilder für dringend notwendig – sie wollten, dass die Menschheit die Verwundbarkeit der Erde sieht und dass unsere Heimatwelt nur ein winziger, zerbrechlicher Fleck im kosmischen Ozean ist.

Das Bild von der Erde entstand am 14. Februar 1990 um 4.48 GMT, nur 34 Minuten bevor Voyager 1 seine Kameras für immer ausschalten sollte.

Es dauerte anschließend bis zum 1. Mai 1990, bis alle Bilddaten endlich auf der Erde ankamen. 2001 wählten es Wissenschaftler als eines der zehn wichtigsten Weltraumaufnahmen, die jemals von der Menschheit gemacht wurden.