Erfurt. Mithilfe eines Radioteleskops suchen Astronomen das Weltall nach unentdeckten Quellen ab. Für das Auswerten der umfangreichen Daten benötigt man auch die Hilfe von Thüringer Amateurastronomen.

Ein internationales Team von rund 200 Astronominnen und Astronomen sucht mithilfe des LOFAR-Projekts (Low Frequency A rray) schon seit einigen Jahren das Weltall nach unentdeckten Quellen im Radiowellenbereich ab. Dadurch können Bereiche von Galaxien sichtbar gemacht werden, die bei der visuellen Beobachtung verborgen bleiben. Diese Methode ermöglicht es Wissenschaftlern, auch supermassive Schwarze Löcher besser zu erforschen.

Die gesammelte Datenmenge muss für spätere Forschungszwecke zunächst aufbereitet werden. Da die Daten sehr umfangreich sind, könne das LOFAR-Team die Auswertung nicht alleine stemmen. Allein der erste Datensatz enthält rund 350.000 verschiedene Radioquellen aus dem Weltall. Ein zweiter Satz enthält Daten von mehr als einer Million Quellen. Vom Umfang her passen diese auf gut 10 Millionen DVDs (4,7 GB pro DVD).

Einen großen Teil der Analyse kann vom LOFAR-Team mit ausgeklügelten Algorithmen automatisch ausgewertet werden. Die komplexesten und deshalb für die Forscher auch am interessantesten Objekte müssen aber durch menschliche Hilfe identifiziert werden. Weltweit sind deshalb Amateur-Astronomen aufgerufen, dem Team bei der Datenauswertung mitzuhelfen. Davon angesprochen fühlen können sich auch Amateur-Astronomen aus ganz Thüringen.

Auf der LOFAR-Internetseite, die auch in deutscher Sprache vorhanden ist, gibt es neben einer kurzen Schulung zum allgemeinen Workflow auch ein Schritt-für-Schritt-Anleitungsvideo.