Erfurt. Thüringer Unternehmen oder Selbstständige, die durch das Netz der Wirtschaftshilfen von Bund und Land gefallen sind, können nun finanzielle Unterstützung beantragen.

Thüringens neuer Corona-Härtefallfonds ist gestartet. Von jetzt an könnten Unternehmen, die trotz pandemiebedingt schwieriger wirtschaftlicher Lage keinen Zugang zu den regulären Hilfsprogrammen hätten, finanzielle Unterstützung beantragen, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Erfurt mit. Anträge auf Hilfen bis zu 100.000 Euro pro Fall könnten im Internet gestellt werden. Alle aktuellen Entwicklungen im Corona-Liveblog

"Es gibt eine Reihe von Einzelfällen, in denen Unternehmen oder Selbstständige durch das Netz der Wirtschaftshilfen von Bund und Land gefallen sind", erklärte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Geschäftsaufgaben wegen der Corona-Krise müssten verhindert werden.

Es gehe darum, besondere pandemiebedingte wirtschaftliche Härten ausgleichen, die nach dem 1. März 2020 entstanden seien, so das Ministerium. Außergewöhnliche Belastungen liegen demnach vor, wenn in dem Zeitraum, für den Härtefallhilfen beantragt werden, coronabedingte Umsatzeinbrüche von in der Regel mindestens 30 Prozent zu verzeichnen waren.

Härtefallkommission entscheidet über Finanzhilfen

Über die Anträge auf Finanzhilfen entscheide eine Härtefallkommission, der jeweils ein Vertreter von Wirtschaftsministerium, Finanzministerium und Staatskanzlei sowie der Thüringer Aufbaubank angehörten. Vertreter der Thüringer Kammern würden beratend einbezogen. Die Finanzierung des Programms erfolge zu gleichen Teilen durch Bund und Land. Vom Bund kämen knapp 20 Millionen Euro.