Berlin. Gesundheitsminister Lauterbach will die Geburtshilfe mit 240 Millionen Euro stärken. Doch nicht jedes Krankenhaus bekommt Geld.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Geburtshilfe im Krankenhaus in den kommenden beiden Jahren mit insgesamt 240 Millionen Euro stärken und damit eine flächendeckende Versorgung sichern. Mit dem Geld sollen die Kliniken jenseits des Systems der Fallpauschalen unterstützt werden.

Wie aus dem Änderungsantrag für das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz hervorgeht, der unserer Redaktion vorliegt, soll das Geld nach dem so genannten Königsteiner Schlüssel verteilt werden. Nordrhein-Westfalen bekäme damit in beiden Jahren jeweils etwa 25,3 Millionen Euro, Bayern 18,7 Millionen, Baden-Württemberg 15,6 Millionen, Niedersachsen 11,3 Millionen, Berlin 6,2 Millionen, Thüringen 3,2, Hamburg 3,1 und Bremen 1,1 Millionen.

Geburten: Klinken sollen sich nicht an Kaiserschnitten bereichern

Die Länder sollen selbst entscheiden, welche Kliniken von den zusätzlichen Bundesmitteln profitieren. Dabei sollen die Geburtenzahl berücksichtigt werden, aber auch, ob die Kliniken Fachabteilungen für Kinderheilkunde und Frühgeborene haben. Zudem müsse berücksichtigt werden, wie hoch der Anteil der natürlichen Geburten sei.

Damit soll ausgeschlossen werden, „dass Krankenhäuser mit einem hohen Anteil vaginaler Geburten gegenüber Krankenhäusern, die einen überdurchschnittlichen Anteil an primären Kaiserschnittgeburten aufweisen benachteiligt werden“, heißt in der Antragsbegründung. Eine nicht unwesentliche Anzahl werdender Mütter entscheide sich für einen geplanten Kaiserschnitt, ohne dass medizinische Gründe dafür vorlägen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de