Jena. Einnahmen erhöhen, Ausgaben senken: Diese Maßnahmen hat der FC Carl Zeiss Jena zur Umsetzung seines Zukunftskonzeptes beschlossen.

Der FC Carl Zeiss Jena hat am Montag die Schritte bekannt gegeben, wie er sein strukturelles Defizit von 1,5 Millionen Euro pro Spielzeit auf Null absenken will.

Demnach wird die kommende Saison in der Regionalliga bis zur Fertigstellung des Stadions ein Übergangsjahr, in dem noch einmal ein Defizit im mittleren sechsstelligen Bereich anfallen kann, sagt Geschäftsführer Chris Förster. Jenes werde aus der Kapitalrücklage der Jenarena aufgebracht, die als neuer Gesellschafter 1,95 Millionen Euro in die Spielbetriebsgesellschaft einzahlt.

FC Carl Zeiss Jena will sich mindestens in der dritten Liga etablieren

Bislang hatte der belgische Investor Roland Duchatelet jährlich das Defizit ausgeglichen. Vereinspräsident Klaus Berka dankt ihm dafür. Ziel sei nun, wieder mehr auf eigenen Füßen zu stehen und sich neu auszurichten. „Und das wollen wir – ohne dabei sportliche Ansprüche aus den Augen zu verlieren. Das Ziel ist klar formuliert – Top 50“, sagt Berka. Heißt: Der FC Carl Zeiss Jena will sich in der dritten Liga etablieren. Vorerst heißt der Alltag aber Regionalliga.

Das Konzept sieht vor, die Einnahmen zu steigern, aber auch die Kosten zu reduzieren. So gibt der FC Carl Zeiss die Vermarktung an die EAS Betriebsgesellschaft ab, die auch das Stadion betreibt. Jene baut ein Marketingteam auf, um sowohl für die Fußballer als auch für die Basketballer Sponsoren zu suchen. Sie garantiert dem FCC, mindestens 30 Prozent mehr an Sponsoringerlösen zu akquirieren als die 1,4 Millionen Euro in dieser Saison. Zudem kümmert sich die EAS Betriebsgesellschaft ab 1. Juli ums Catering und Ticketing, was auch für andere Veranstaltungen im Stadion notwendig ist. Daraus sollen sich Spareffekte für den FC Carl Zeiss ableiten.

FCC will Ticketpreise anpassen

Der Verein will bis Jahresende auf 5000 Mitglieder wachsen, Geld über besondere Fanartikel-Kollektionen einspielen und die Ticketpreise anpassen. Geplant ist beispielsweise, die Rabattstruktur bei Dauerkarten zu ändern.

Die Sparmaßnahmen betreffen sowohl den sportlichen Bereich als auch die Verwaltung. Bei der Regionalliga-Mannschaft spart der Klub einen sechsstelligen Betrag ein, indem er den Kader auf 18 Spieler und drei Talente verkleinert, das Trainer- und Betreuerteam verschlankt und die Gehälter senkt. Die zweite Mannschaft in der Oberliga stellt den Spielbetrieb zur neuen Serie ein: Die besten Talente aus der U19 sollen direkt mit der ersten Mannschaft trainieren.

Eigenes Zukunftskonzept für Frauenfußball wird erarbeitet

Die erste Frauen-Mannschaft wird nach dem Abstieg aus der Bundesliga in der zweiten Liga spielen. Die zweite Mannschaft in der Regionalliga wird erhalten, weil es im Frauenbereich kein U19-Team gibt und diese deshalb eine wichtige Schnittstellen-Funktion aus dem Nachwuchsbereich erfülle, sagt Geschäftsführer Förster. Eine Arbeitsgruppe soll auch für den Frauen-Fußball ein Zukunftskonzept verfassen, um mittelfristig wirtschaftlich auf eigenen Füßen zu stehen.

Fortführen will der FC Carl Zeiss den bereits begonnenen Prozess, die Geschäftsstellen von Verein und Spielbetriebsgesellschaft zusammenzulegen. Gemeinsam wird bereits die Buchhaltung erledigt.

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