Frankfurt/Main. Warum der Bundesliga-Spieler Nils Petersen, der in Jena den Sprung in den Profibereich geschafft hat, die Seiten tauscht.

Die Länderspielpause in der Bundesliga nutzt Stürmer Nils Petersen, um die Nachwuchssuche bei Schiedsrichtern zu unterstützen. Der DFB hat den einstigen Spieler des FC Carl Zeiss Jena und heutigen Bundesliga-Profi beim SC Freiburg davon überzeugt, den Perspektivwechsel zu wagen.

Am Sonnabend wird er eine Halbzeit im Spiel der Bezirksliga Rheinhessen zwischen dem VfR Nierstein und dem TSV Mommenheim leiten, die andere übernimmt Anton Stach vom 1. FSV Mainz 05. Schiedsrichter-Assistentinnen und -Assistenten aus dem Amateur­bereich unterstützen die Spieler. Bundesligaschiedsrichter Deniz Aytekin wird als Beobachter vor Ort sein.

„Als Spieler nörgelt man gerne mal“

„Ich finde es extrem spannend, eine andere Perspektive einzunehmen und einen neuen Blick aufs Spiel zu bekommen“, sagt Petersen. „Als Spieler nörgelt man gerne mal über eine Entscheidung des Schiedsrichters, aber man versetzt sich so gut wie nie in seine Lage.“ Das wolle er im Rahmen dieser Aktion ändern.

Beim 2:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld stürmt Nils Petersen im Jenaer Trikot – und erzielte das 1:1.
Beim 2:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld stürmt Nils Petersen im Jenaer Trikot – und erzielte das 1:1. © Tino Zippel

Die Arbeit im Amateurbereich sei die Basis für alles. „Ich hoffe, damit helfen zu können, einen Anstoß zu geben, dass wir alle im Fußball uns intensiver dem Thema Schiris widmen“, sagt Petersen, der selbst mal im Kindesalter ein F-Jugend-Spiel geleitet hat. Damals hatte er aber noch nicht mal eine Uhr und hat zur Pause gepfiffen, als sich die ersten Zuschauer beschwert haben.

Bessere Betreuung für Schiedsrichter-Anfänger

Der DFB will mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Zahl der Schiedsrichter in Deutschland seit Jahren rückläufig ist und man dem Trend nun wirkungsvoller entgegentreten wolle. Das Jahr der Schiris stehe unter dem Leitsatz: „Liebe den Sport. Leite das Spiel“. In Deutschland gibt es 50.000 aktive Schiedsrichter. Die Verbände wollen verstärkt Neulinge gewinnen und durch eine bessere Betreuung verhindern, dass Anfänger sofort wieder abspringen. Paten sollen Neulinge in ihren ersten Spielen als Mentoren begleiten.

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