Jena. Einigung beim Fußball-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena: Warum es eine pragmatische Lösung in der Trainerfrage geworden ist.

Die Trainerlösung beim FC Carl Zeiss Jena steht: Der frühere Bundesliga-Spieler René Klingbeil (41) übernimmt als Cheftrainer die Regionalliga-Mannschaft. Henning Bürger kümmert sich als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums um die sportliche Entwicklung im Sinne des Zukunftskonzeptes. Unser Hintergrund-Beitrag, warum die Trainerentscheidung so gefallen ist.

Der Hintergrund der Lösung ist, dass die DFB-Zertifizierung fürs Nachwuchsleistungszentrum einen Fußballlehrer erfordert – diese Lizenz bringt Henning Bürger ein. Er darf parallel aber nicht die erste Mannschaft betreuen. Bei einem Wechsel auf den Trainerposten der ersten Mannschaft müsste der Verein einen neuen Fußballlehrer suchen, womit der Weg für eine spätere Rückkehr Bürgers ins Nachwuchsleistungszentrum versperrt gewesen wäre.

Klingbeil erfreut über in ihn gesetztes Vertrauen

Klingbeils bestehender Vertrag läuft bis zum Saisonende. Geschäftsführer Chris Förster kündigte an, rechtzeitig vor dem Saisonende die sportliche Entwicklung mit dem Trainer zu besprechen und die zukünftige Ausrichtung festzulegen. „Ich freue mich riesig über das in mich gesetzte Vertrauen und auf die mich übertragene Verantwortung“, sagt Klingbeil, der in der dritten Liga bereits als Teamchef und nach dem Abstieg als Co-Trainer an der Seite von Dirk Kunert, Andreas Patz und Henning Bürger gearbeitet hatte. Klingbeil kündigte an, im bestehenden Trainer- und Betreuerteam die Aufgaben zu verteilen.

Klingbeil, geboren in Berlin, hatte einst für den FC Carl Zeiss Jena gespielt, war zuvor für den Hamburger SV und den FC Erzgebirge Aue in der ersten und zweiten Bundesliga aktiv. Inzwischen ist er im Erzgebirge heimisch geworden. Klingbeil wird neben seiner Tätigkeit als Cheftrainer den Trainerlehrgang in Hennef abschließen, um dann mit der A-Lizenz auch die formale Voraussetzung für das Traineramt zu erfüllen.

Bürgers guter Wunsch für den Nachfolger

Bürger wünscht Klingbeil bei der neuen Aufgabe viel Erfolg. Er kündigte an, mit ihm im engen Austausch zu bleiben. Er freue sich darüber, sich wieder auf die Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum konzentrieren zu können.

Präsident Klaus Berka betont, dass es eine gemeinschaftliche Entscheidung von Geschäftsführung, Präsidium und neugewähltem Aufsichtsrat sei.

Bleibt die Frage, warum nach der Beurlaubung von Andreas Patz nicht gleich Klingbeil ausgewählt worden ist. „Es brauchte nach der langen Phase ohne Erfolgserlebnisse und einer leistungsmäßigen Abwärtsspirale dringend einen neuen, externen Impuls“, sagt Förster. Bürger sei mit der Draufsicht gekommen und habe die Mannschaft in einer schwierigen Phase auffangen können, wofür man ihm sehr dankbar sei.

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