Jena. Fußball-Regionalligist FC Carl Zeiss Jena will sich ein Zukunftskonzept geben: Keine Schulden, mehr Nachwuchs – das sind die Details:

Fußball und Basketball rücken in Jena enger zusammen: Der belgische Investor an der Spielbetriebsgesellschaft des FC Carl Zeiss Jena, Roland Duchatelet, will sich von der Hälfte seiner Anteile am Regionalligisten trennen. Regional verankerte Unternehmer, die an den Basketballern von Medipolis Jena beteiligt sind, stehen mit der Firma Jen­arena als neue Anteilseigner bereit.

Sie wollen für den Preis von 50.000 Euro die Hälfte der Anteile übernehmen, die Duchatelet derzeit hält, und mit 1,95 Millionen Euro die Kapitalrücklage der Spiel­betriebsgesellschaft aufstocken. Jenarena würde 47,5 Prozent der Kapitalanteile und 24,99 Prozent der Stimmrechte erhalten.

Verbunden ist der Schritt mit einem Zukunftskonzept des FC Carl Zeiss Jena, der künftig nur noch so viel Geld ausgeben will, wie er in der Region erwirtschaften kann – ohne Fremdkapital. Kernpunkte sind die Stärkung des eigenen Nachwuchses und das Ziel, sich wirtschaftlich stabil unter den Top 50-Fußballvereinen Deutschlands zu etablieren.

Duchatelet gab in vergangenen zehn Jahren 8,9 Millionen Euro Darlehen

In den vergangenen Spielzeiten hatte meist Duchatelet einen siebenstelligen Betrag als Darlehen gewähren müssen, um die Verluste der Fußball-Spielbetriebsgesellschaft auszugleichen. Der FC Carl Zeiss spielte überwiegend in der Regionalliga und drei Spielzeiten in der dritten Liga. Duchatelet wird ab der neuen Saison keine neuen Kredite zur Verfügung stellen. Auf alle geliehenen Gelder in Höhe von 8,9 Millionen hat er einen Besserungsschein. Rückzahlungen muss der FC Carl Zeiss nur bei großen Gewinnen leisten – also in der vorgesehenen Frist wahrscheinlich nie.

Zugleich übernimmt die Jenarena, der die Sparkassen-Arena gehört, Anteile an der Stadionbetreibergesellschaft von Duchatelet, so dass künftig beide jeweils 37,45 Prozent halten; der Rest liegt bei der Stadt Jena. Die Partner bauen derzeit das Ernst-Abbe-Sportfeld zur Fußballarena um. Eine engere Kooperation aller Partner und auch beider Sportvereine soll helfen, durch Synergien Kosten zu sparen.

Außerordentliche Mitgliederversammlung angesetzt

Die Mitglieder des FC Carl Zeiss sollen auf einer außerordentlichen Versammlung am 5. März in der Sparkassen-Arena über die neue Strategie und die Erweiterung des Gesellschafterkreises entscheiden.

So sieht das Zukunftskonzept des FC Carl Zeiss Jena aus

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