Berlin. Die CSU dringt auf eine Neuauflage des Baukindergeldes. Nun positioniert sich Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) zu der Forderung.

Die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD war zum Ende ihrer letzten Amtszeit zunehmend unbeliebt – ganz im Gegensatz zu einer ihrer Maßnahmen, die sie eingeführt hatte: Mit dem Baukindergeld erhielten Häuslebauer 12.000 Euro Zuschuss pro Kind. Insgesamt zehn Milliarden Euro stellte die Große Koalition damals bereit, noch heute sind Anträge für die Förderung möglich, wenn die Baugenehmigung oder der Kaufvertrag vor dem 31. März 2021 unterschrieben worden ist.

Nun möchte die CSU das Programm wiederbeleben. Auf der Klausur der CSU-Landesgruppe im oberbayerischen Seeon forderte die Partei ein Baukindergeld 2 – mit noch höheren Fördersätzen als bisher. 15.000 Euro müsse es pro Kind für Familien mit einem Haushaltseinkommen von bis zu 100.000 Euro im Jahr geben, findet die CSU. Das eigene Heim sei für viele junge Familien ein Lebenstraum, der durch gestiegene Immobilienpreise, hohe Zinsen sowie Bau- und Kaufnebenkosten in weite Ferne gerückt sei, hatte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt als Begründung der „Bild am Sonntag“ gesagt.

Baukindergeld: So reagiert Bundesbauministerin Klara Geywitz

Doch die Forderung läuft erwartungsgemäß ins Leere. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) lässt die CSU mit Verweis auf die gerade neu erarbeitete Wohneigentumsförderung abblitzen. Man helfe mit Zinsverbilligungen vor dem Erwerb und „nicht mit Zuschüssen nach dem Einzug“, sagte Geywitz unserer Redaktion. Anstatt Zuschüsse zu verteilen, will die Ampel-Koalition mit zinsverbilligten Krediten helfen, nachdem die Bauzinsen im vergangenen Jahr regelrecht explodiert sind.

Die neue Förderung orientiere sich an sozialen Kriterien, stellte Geywitz klar: „Sie kommt Menschen zugute, die sie dringend brauchen.“ Gekoppelt ist die Förderung zudem künftig an den Bau oder Erwerb von Immobilien mit dem hohen Energieeffizienzhausstandard 40.

Die Wohneigentumsförderung soll Familien mit einem maximalen Jahreseinkommen von 60.000 Euro sowie zusätzlich 10.000 Euro für jedes weitere minderjährige Kind im Haushalt unterstützen. Bis Anträge möglich sind, müssen sich Interessenten allerdings noch gedulden: Losgehen soll es erst im zweiten Quartal des laufenden Jahres. Auch interessant: CO2-Ausstoß: Das sind die Probleme beim nachhaltigen Bauen