Erfurt. Wir haben reingehört in die neuen Alben von The blue Stones, Margo Price und Billy Nomates.
Ein Schlagzeuger, ein Gitarrist – bei derlei Duo-Besetzung lauern die Referenzen (The White Stripes, The Black Keys) hinter der nächsten Ecke, auch ohne je einen Ton gehört zu haben.
The Blue Stones aus Kanada spielen Rocksongs, die zwar klar vom Blues grundiert sind, auf dem dritten Album „Pretty Monster“ aber schon deutlich polierter klingen als die berühmten Referenzen. Gehört in die Riege moderner Blues-Adepten wie The Record Company.
Margo Price bewegt sich zwischen Country und Rock
Wo hört Country auf und wo fängt Folk- und Rockmusik an? Diese Frage könnte man sich stellen bei „Strays“ von Margo Price. Oder man lässt das Schubladisieren und hört sich das vierte Album der Musikerin aus Nashville einfach an. Als Gütesiegel der gelungenen Genrewanderung gelten auch die musikalischen Gäste der Platte wie Sharon van Etten, Mike Campbell (ehemals bei Tom Pettys Heartbreakers) und Lucius. Produziert hat die zehn Stücke Jonathan Wilson, der schon mit Father John Misty, den Dawes und Roger Waters gearbeitet hat.
Billy Nomates überrascht auf allen Gebieten
Ebenfalls auf neue Pfade begibt sich die Britin Tor Maries alias Billy Nomates. Mit ihrem zweiten Album „CACTI“, auf dem sie a) nicht mehr den rumpelnden Stakkato-Beat (die Kunstform beherrscht sie hörbar allerdings weiter) zur Maxime erhebt und b) den Sprechgesang mit dem Singen tauscht. Ihre Stimme beweist dann auch noch jede Menge Melodiegefühl. Die neue Billy Nomates changiert irgendwo zwischen Iggy Pop und Peaches, nur eingängiger, aber nicht weniger punkig in Ansatz und Aussage. Falls es so etwas wie Punk noch geben sollte.