Nordhausen. Von Lehár über Wagner zu Ehrenfellner: Das Theater Nordhausen wartet in Corona-Zeiten mit Paukenschlägen für die Spielzeit 2020/21 auf.

Als erster Thüringer Intendant wagt Nordhausens Daniel Klajner sich in Corona-Zeiten mit einer Spielzeitplanung 2020/21 aus der Deckung – und wartet mit Paukenschlägen auf: Klajner hat für sein kleines Theater Wagners „Tristan und Isolde“ programmiert und zudem drei Uraufführungen angesetzt. Daneben bietet er dem Publikum einen breiten Fächer an Unterhaltungstheater sowie Sprechtheater-Gastspiele aus Rudolstadt.

Unter den Eigenproduktionen bildet die Wagner-Oper die stärkste Herausforderung. Ballett-Chef Ivan Alboresi inszeniert die „musikalische Handlung“, für die es auf der Bühne dreier Gäste und im Graben sicherlich einiger Verstärkung bedarf. Klajner argumentiert: „Wenn das Loh-Orchester eine ,Salome‘ spielen kann, dann ist der ,Tristan‘ auch drin.“ Ersteres fand vor zwei Jahren statt; nun soll der Wagner-Coup, den GMD Michael Helmrath gestaltet, „über Jahrzehnte für Gesprächsstoff“ sorgen.

Im Fokus steht ebenso die verschobene Opern-Uraufführung von Christoph Ehrenfellner; er vertont „Kain und Abel“ nach einem Libretto von Klajner und Chefdramaturgin Anja Eisner. Außerdem werden das Musical „Get on Board“ von Dirk Michael Steffan sowie Ivan Alboresis „Carmen“-Choreografie uraufgeführt. Lehárs „Lustige Witwe“, Donizettis „Liebestrank“ und ein weiterer Tanzabend runden das Programm im großen Haus ab. Die Sondershäuser Schlossfestspiele nehmen das 2020 ausgefallene Programm mit den „Drei Musketieren“, „Bastien und Bastienne“ sowie dem „Barbier von Sevilla“ auf.

Klajner hofft, dass alle Corona-Kontaktsperren ab 1. September aufgehoben sind; sonst wäre seine Planung Makulatur. Einziger Wermutstropfen: Ab Sommer 2021 tritt Michael Helmrath kürzer und steht nur noch als Erster Gastdirigent zur Verfügung; den Chefposten übernimmt dann der international versierte Bulgare Pavel Baleff.