Erfurt. Die Polizei in Thüringen hatte seit Freitagmorgen mit technischen Problemen bei der Notrufverarbeitung zu kämpfen. Derzeit geht man von technischen Problemen aus.

Seit Freitagmorgen hatte die Polizei mit technischen Problemen in ihrer Landeseinsatzzentrale (LEZ) in Erfurt zu kämpfen. Zwischen 2.30 Uhr und 10 Uhr konnten Notrufe dort nicht verarbeitet werden. Eine Sprecherin der Polizei bestätigte auf Anfrage, dass die Notrufverarbeitung seit Freitagvormittag wieder wie vorgesehen läuft.

Was in der Nacht zu den Problemen geführt hat, steht offenbar nicht hundertprozentig fest. „Nach derzeitigem Kenntnisstand gehen wir von einer technischen Ursache und nicht von einem Hackerangriff aus“, heißt es von der Polizei. Damit schließt die Sprecherin mögliche äußere Einflüsse aus.

Notrufe wurden in regionale Dienststellen umgeleitet

Nach Darstellung der Polizei vom Freitagmittag war die LEZ trotz der Störungen „durchgängig einsatz- und funktionsfähig“. Notrufe seien auf die Dienststellen vor Ort umgeleitet worden. Am Morgen hatte ein Sprecher noch erklärt, dass es durch die Probleme dazu führen kann, dass es bei der Annahme von Notrufen zu Verzögerungen kommt. Diese Befürchtung ist offenbar nicht eingetreten. Bestätigen kann die Polizeidirektion das allerdings nicht genau, weil dort keine Anrufe aus der Zeit von 2.30 Uhr bis 10 Uhr nachvollzogen werden können. Meldungen über eine verzögerte Notrufannahme sind aber offenbar nicht eingegangen. Zusätzliches Personal, um ein womöglich erhöhtes Aufkommen an Notrufen in den regionalen Dienststellen zu bewältigen, musste nicht in Dienst gestellt werden, sagte ein Sprecher. Allerdings hatten die Beamten vor Ort mit der Annahme von Notrufen mehr zu tun als sonst.

In der Thüringer Landeseinsatzzentrale werden die Notrufe aus allen sieben Polizeiinspektionsbereichen zentral gebündelt. Von hier aus werden dann im Ernstfall Streifenwagen alarmiert. Die polizeiliche Notrufzentrale ist im November 2013 als ein Kernstück der Polizeistrukturreform in Thüringen in Betrieb genommen worden. Die Reform war da bereits seit einem Jahr inkraft. Die Zentralisierung des Notrufeingangs in der Landeshauptstadt sorgt dafür, dass hier auch die Anrufe aus dem hintersten Winkel des Landes be- und verarbeitet werden.