Oberhof. Der Neuschnee hat am Wochenende die sogenannte “Drifter-Szene“ angelockt. Die Polizei Thüringen war im Dauereinsatz.

Mit dem Neuschnee am Wochenende musste die Polizei wieder eingreifen: An mehreren Orten in Thüringen verabredeten sich Autofahrer zu illegalen Drifter-Treffen.

Dutzende Autofahrer aus Thüringen und auch aus Bayern haben sich auf einem verschneiten Parkplatz bei Oberhof zum Driften verabredet. Am Freitagabend stellte die Polizei etwa 150 Autos fest, die dort auf dem schneebedeckten Boden zum Schleudern gebracht wurden.

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Wie die Polizei am Sonntag weiter mitteilte, hatten sich die Fahrer in sozialen Medien zum Driften am Grenzadler verabredet. Die Einsatzkräfte vor Ort hätten versucht, die Fahrmanöver zu unterbinden und einige Ordnungswidrigkeiten geahndet, sagte ein Polizeisprecher.

Weitere offenbar geplante Drift-Aktionen hätten durch offensives Einschreiten der Polizei verhindert werden können.

19-Jähriger landet im Straßengraben

In den Abend- und Nachtstunden am Wochenende sei wiederholt ein hohes Aufkommen von "jungen und vermeintlich junggebliebenen Verkehrsteilnehmenden" auf Parkplätzen in und um Oberhof festgestellt worden, so die Suhler Polizei.

Im Zusammenhang mit dem Driften rutschte laut Polizei ein 19-Jähriger mit seinem Auto in den Straßengraben, er blieb den Angaben zufolge unverletzt.

30 Fahrzeuge beim Driften in Bad Tabarz erwischt

Auch auf dem Parkplatz "Kleiner Inselsberg" in Bad Tabarz (Landkreis Gotha) haben sich Freitagabend mehrere Personen zum Driften mit ihren Fahrzeugen verabredet. Etwa 30 Fahrzeuge wurden laut Polizeiangaben festgestellt, die überregional angereist waren und sich widerrechtlich Zugang zu dem Parkplatz verschafft hatten. Insgesamt wurden 72 Personalien erhoben und Strafverfahren wegen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Fahren unter Einfluss von Drogen eingeleitet.

Driftmanöver in Weißensee

In Weißensee im Landkreis Sömmerda wurden zwei Autofahrer am Samstagabend erwischt. Laut Polizeiangaben meldeten Zeugen, dass auf dem Parkplatz am Gondelteich Driftmanöver gemacht wurden. Die Polizei stellte einen 21-jährigen BMW-Fahrer sowie einen 23-jährigen Opel-Fahrer. Sie hatten mit ihren Autos den Untergrund des geschotterten Parkplatzes dermaßen aufgewühlt, dass erheblicher Schaden entstand. Erste Schätzungen gehen von etwa 5000 Euro aus. Das vergleichsweise, kurze, zweifelhafte Vergnügen könnte die beiden jungen Männer teuer zu stehen kommen.

Vierjährige bei Drift-Unfall gestorben

In Thüringen hatte es in den vergangenen Wintern wiederholt teils verhängnisvolle Zwischenfälle mit driftenden Autos gegeben. Anfang 2021 war auf einem Feld bei Gera ein vierjähriges Mädchen ums Leben gekommen, als ein Autofahrer beim Schleudern die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte.

Das Auto prallte gegen den Schlitten, auf dem das Kind saß. Das Mädchen wurde zwischen dem Auto und einem geparkten Bus eingeklemmt, es starb an seinen Verletzungen.

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Appell der Polizei

Die Polizei appellierte an die Vernunft von Autofahrern, derartige Fahrmanöver zu unterlassen. Diese seien gefährlich. Es drohten neben teils empfindlichen Bußgeldern im Schadensfall auch Geld- oder Freiheitsstrafen sowie der Entzug der Fahrerlaubnis.

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