Erfurt. Allein für Thüringen sei eine fünfstellige Zahl an zusätzlichen Impfdosen nötig, so Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). So begründet sie die Forderung.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat eine Sonderzuweisung von Corona-Impfdosen des Bundes an die ostdeutschen Bundesländer gefordert. Damit müsse ein Nachteil im Osten Deutschlands ausgeglichen werden, der dadurch entstehe, dass es dort nicht so viele große Unternehmen wie im Westen und damit weniger Betriebsärzte gebe, sagte Werner am Dienstag in Erfurt. Immerhin könnten durch weniger Betriebsärzte auch weniger Menschen gegen das Coronavirus immunisiert werden. Seit Anfang Juni können neben den Hausärzten auch Betriebsärzte Corona-Impfstoff bestellen. Sie sollen eine weitere Säule der deutschen Impfkampagne sein.

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Wie groß das nötige Sonderkontingent für den Osten sein müsse, lasse sich noch nicht abschließend beziffern, sagte Werner. Sie schätze aber, dass alleine für Thüringen eine fünfstellige Zahl an Impfdosen zum Ausgleich es Betriebsärzte-Nachteils nötig sei.

In Erfurt, Suhl und Gera werden im Rahmen eines Pilotprojektes am Dienstag, Mittwoch und Freitag nach Angaben des Ministeriums insgesamt 600 Beschäftigte von Unternehmen geimpft. Diese sind so klein, dass sie selbst keine eigenen Betriebsarzt-Strukturen haben. Die Impfungen finden in Kooperationen mit den örtlichen Industrie- und Handelskammern statt. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Erfurt, Dieter Bauhaus, sagte, auf diese Weise trage die Wirtschaft dazu bei, Menschen zu impfen, die dies sonst nicht machen würden. Man müsse das Impfen den Menschen „auch ein bisschen bequem machen“.

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