Erfurt/Jena/Gera. Matthias Domaschk starb 1981 unter ungeklärten Umständen in der Stasi-Untersuchungshaft in Gera. Eine Arbeitsgruppe legt zu dem ungeklärten Todesfall Film und Buch vor.

Der Tod von Matthias Domaschk 1981 in einer Zelle der Geraer Stasi wirft weiter Fragen auf. Die seit 2015 eingesetzte Arbeitsgruppe hat festgestellt, dass das Ableben des 23-Jährigen jedenfalls so nicht stattgefunden haben kann, wie es in den – in sich widersprüchlich – Akten beschrieben wurde. Auch die damaligen Stasi-Mitarbeiter hatten sich widersprochen.

Damit wird immer unwahrscheinlicher, dass sich der Jeaner Oppositionelle Domaschk damals nach langem Verhör aus Verzweiflung das Leben genommen hat, wie es von der Stasi behauptet wurde. Ein Mord, der sich dann gerichtsfest aburteilen ließe, lässt sich allerdings auch jetzt nicht eindeutig belegen. Das geht aus den Erkenntnissen der Arbeitsgruppe hervor, über die jetzt ein Film und ein Buch vorlegt wurde.

Renate Ellmenreich, Freundin von Domaschk und Mutter seiner Tochter Julia, hofft, dass sich noch zu ihren Lebzeiten Zeugen melden. Womöglich sei dies erst möglich, wenn diese keine Angst mehr haben müssten vor anderen ehemaligen Stast-Mitarbeitern.

Sie betonte, dass sie und die Nachkommen von Matthias Domaschk ein Recht darauf hätten, die Wahrheit zu erfahren. Ihr Dank gelte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und der Staatskanzlei für ihr Engagement. Ramelow betonte, dass Thüringen bei der Aufarbeitung zwar noch nicht am Ziel, aber doch deutlich weitergekommen sei.