Erfurt. Am heutigen Mittwoch steht eine Diskussionsrunde im Landtag auf dem Programm. Der Feuerwehr-Landesverband stellte dazu einen Elf-Punkte-Katalog für eine neue Landesregierung zusammen.

Die Förderung des Ehrenamtes soll als Staatsziel den Weg in die Landesverfassung finden. Die Forderung hat der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes, Lars Oschmann, zeitig in diesem Jahr formuliert. Gemeinsam mit dem Landessportbund wird der Landesfeuerwehrverband dieser Sicht nun Nachdruck verleihen – und eine gemeinsame Erklärung an die Fraktionsvorsitzenden der im Thüringer Landtag vertretenen Parteien übergeben.

Innenminister plant mit zweitem Standort für die Feuerwehrschule

Leitartikel: Endlich eine Idee

Das fordern die Thüringer Feuerwehren von der Politik

Diese diskutieren im Anschluss daran heute ab 19 Uhr, was das Feuerwehrwesen in Thüringen braucht, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein. Was wird aus der derzeit eingeschränkten Ausbildung der Führungskräfte, die aktuell nur an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Bad Köstritz möglich ist? Welche Möglichkeiten bestehen landesseitig, die Beschaffung von Technik und Ausrüstung besser zu unterstützen? Wie kann der Freistaat beim Aufbau eines Netzes zur digitalen Alarmierung den Kommunen besser als bisher helfen? Wohin führt der Weg beim Leitstellenkonzept?

Fragen und Forderungen begleiten den Landesfeuerwehrverband in die heiße Phase des Landtagswahlkampfes. „Aufgabe der Landespolitik ist es, unsere Kommunen bei ihrer Aufgabenwahrnehmung zu unterstützen“, sagt der Verbandsvorsitzende Lars Oschmann. So hat er es auch im Vorwort der politischen Agenda des Feuerwehrverbandes formuliert, die mit großer Mehrheit der Delegiertenstimmen beim jüngsten Landesfeuerwehrverbandstag verabschiedet worden ist.

Die Punkte im Einzelnen:

  • Neuausrichtung der Landesfeuerwehrschule: Nach dem Willen der Feuerwehrleute soll die Schule in Bad Köstritz langfristig zu einem Kompetenzzentrum ausgebaut werden.
  • Praxisnahe Ausbildung: Heißbrand-Simulationsanlagen, die jeder Feuerwehrmann vor dem ersten Einsatz durchlaufen haben muss, sollen in allen Thüringer Planungsregionen verfügbar sein. Bisher gibt es nur eine in Ostthüringen.
  • Digitale Alarmierung: Der Freistaat soll die finanzielle und organisatorische Verantwortung für den Aufbau des Netzes übernehmen.
  • Leitstellen-Konzept:Einsatz-Leit-Software soll zentral durch den Freistaat beschafft werden. Ein dezentraler Leitstellenverbund wird kritisch gesehen.
  • Katastrophenschutz: Die Novellierung der entsprechenden Verordnung wird eingefordert. Insbesondere wird auf notwendige Fahrzeugbeschaffungen in dem Bereich abgestellt.
  • Nachwuchsförderung:Der Verband hofft auf eine zweite Bildungsreferenten-Stelle für die Jugendfeuerwehr.
  • Brandschutzerziehung: Der Freistaat soll sich stärker in die Finanzierung einbringen, nachdem zuletzt die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen wurden.
  • Führerscheine: Die Förderung der Erweiterung der Fahrerlaubnis für Fahrzeuge von mehr als 3,5 Tonnen soll ein langfristiger Fördertatbestand sein.
  • Fahrzeugbeschaffung: Die Förderung des Freistaates für die Anschaffung von Fahrzeugen soll immer mindestens 50 Prozent des Gesamtpreises betragen. Dazu müssten aber die aktuellen Fördersätze deutlich korrigiert werden.
  • Mitgliederkampagne: Die seit 2015 erfolgreich laufende Kampagne soll fortgeführt werden.
  • Ehrenamt: Das soll als Staatsziel in die Thüringer Verfassung.