Erfurt. Die Thüringer Linke-Spitzenkandidatin Susanne Hennig-Wellsow spricht im Podcast zur Bundestagswahl über die Themen Umfragen, gerechte Steuern und die Nato.

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Susanne Hennig-Wellsow war lange Linke-Landes- und Landtagsfraktionsvorsitzende. Seit Februar ist sie gemeinsam mit Janine Wissler Linke-Bundeschefin. Hennig-Wellsow beschließt die Podcast-Serie der Bundestagsspitzenkandidaten und spricht über...

… über ihre anfänglichen Wissenslücken bei Bundeswehrkampfeinsätzen in einem Interview: Ich habe zweieinhalb Stunden Auskunft gegeben und am Ende waren es diese 90 Sekunden. Da ärgere ich mich natürlich über mich selbst. Es ist auch nicht so, dass ich es nicht gewusst hätte, sondern dass ich es in dem Moment nicht präsent hatte. Das kommt vor.

… schlechte Umfragewerte und Glaubwürdigkeit:

Ich bin der Auffassung, dass wir als Partei die Linke die Themen vertreten, die tatsächlich die Menschen im Alltag bewegen. Aber sie haben offenbar eine gewisse Distanz dazu uns zu vertrauen, dass wir das auch durchsetzen können.

… Mindestlohn:

13 Euro Mindestlohn bedeutet im Osten, dass über 40 Prozent der Menschen eine Lohnerhöhung bekommen. Wir müssen regulierend eingreifen, was die Höhe von Löhnen angeht. Und wir müssen dafür sorgen, dass Menschen in ihrer Existenz abgesichert sind.

… die Besteuerung von Vermögen:

Die Vermögensteuer gab es ja schon mal, die bräuchte man nur einsetzen: ab einer Million ein Prozent und die Summe der Besteuerung steigt auf. Um zum Beispiel die Kosten der Corona-Krise zu zahlen ziehen wir ein Instrument, das es schon mal 1952 in der Bundesrepublik gab: den Lastenausgleich. Ab einem Vermögen von zwei Millionen zehn Prozent einmalig an Steuern zu zahlen und das über 20 Jahre abzuzahlen. Das würde dem Staat etwa 360 Milliarden bringen.

… die Einkommensteuer:

Wir wollen die niedrigen Einkommen entlasten. Bis zu 6500 Euro im Monat oder 70.000 Euro im Jahr hätte man eine Entlastung. Den Steuerfreibetrag wollen wir auf 14.400 Euro hoch setzen. Das entlastet auch Studierende oder Geringverdienende. Wir wollen auch den Spitzensteuersatz wieder erhöhen auf 53 Prozent.

… die CO2-Steuer:

Wir wollen die CO2-Bepreisung nicht, weil auch Klima- und Klimawandel eine soziale Frage beinhaltet. Diejenigen, die viel Geld haben, sind diejenigen, die den meisten CO2-Ausstoß verursachen. Diejenigen mit niedrigen Einkommen zahlen beim CO2-Preis drauf.

… Lifestyle-Linke:

Ich finde jeder darf den Lifestyle haben, den sie oder er möchte.

… die Abschaffung der Nato:

Unsere Idee des Sicherheitsbündnisses in der Kooperation mit Russland ist nicht von einem Tag auf den nächsten zu machen. Wenn wir über eine neue europäische Sicherheitspolitik reden, werden möglicherweise Monate oder Jahre ins Land gehen.

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