Erfurt/Bad Köstritz. Zweiter Standort für die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule soll mit externer Hilfe gefunden werden – Arbeitsgruppe im Innenministerium bereitet Ausschreibung vor.

Während Thüringen noch darüber rätselt, wie es künftig regiert wird, kehrt man im Innenministerium zur Sachpolitik zurück. Wenige Tage nach der Landtagswahl gibt es einen Fahrplan, wie ein möglicher zweiter Standort für die Landesfeuerwehrschule gefunden werden soll.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat dazu eine hausinterne Arbeitsgruppe eingerichtet, die ihm direkt berichtet. „Das Thema hat höchste Priorität“, sagte der SPD-Politiker auf Anfrage dieser Zeitung.

Der Plan: Durch einen externen Gutachter soll der ideale zweite Standort für die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule gefunden werden. Für die Ausschreibung bereitet die Arbeitsgruppe gerade das Nötige vor. Maier bestätigte das Vorgehen. Sein Ziel: Im Frühsommer 2020 sollen Ergebnisse vorliegen, damit für den Haushaltsbeschluss für das Jahr 2021 für die Maßnahme „Vorsorge getroffen werden kann“ – sprich: Die notwendigen Mittel bereitgestellt werden.

Baumängel und Platzprobleme sorgen für erheblichen Frust

Die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule ist derzeit am Standort in Bad Köstritz in Ostthüringen angesiedelt. Der soll erhalten bleiben, aber in erheblichem Maße modernisiert werden. Bauliche Mängel wie auch Kapazitätsprobleme sorgen seit Jahren für Zwist mit der Feuerwehr an der Basis. Für Verdruss sorgte, dass Lehrgänge, für die die ehrenamtlichen Feuerwehrleute lange Urlaub eingereicht hatten, nicht absolviert werden konnten, weil Kapazitäten fehlen. Maier hatte das Thema wenige Wochen vor der Landtagswahl auf die Agenda gehoben, um das Problem anzugehen. Ein zweiter Standort als Neubau ist seine favorisierte Lösung. Dass schließe natürlich nicht aus, dass das Gutachten auch zu einem anderen Ergebnis kommen könne. Wichtig sei die ergebnisoffene Prüfung. Damit tritt er auch Spekulationen entgegen, dass die Ansiedlung des zweiten Standortes auf dem Gelände der Gothaer Berufsfeuerwehrwache, die ebenfalls einer Sanierung bedarf, schon ausgemacht sei. Innenminister Maier bestätigte, dass es aus verschiedenen Regionen Bewerbungen für den Standort gebe.