Elmar Otto über die gestiegene Zahl angemeldeter Patente.

Thüringens Erfindergeist kann sich sehen lassen. Der Freistaat spielt zwar in einer anderen Liga als die Innovationsriesen Baden-Württemberg und Bayern. Aber im Grünen Herzen Deutschlands ist man bei der Zahl angemeldeter Patente der Primus im Osten. Zumindest dann, wenn man die registrierten Ideen in Relation zur Einwohnerzahl setzt.

Thüringen hat sich im vorderen bundesdeutschen Mittelfeld etabliert. Die schlauen, aber unter „ferner liefen“ rangierenden Sachsen schauen mitunter sogar neidisch zu uns rüber und bewundern schon mal öffentlich die zusätzliche landesweite Förderung.

Das Geld, das der für Wirtschaft und Wissenschaft verantwortliche Minister Wolfgang Tiefensee in Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen pumpt, zahlt sich offenbar aus. Das Gleiche gilt für die Unterstützung der kleinen und oft (noch) nicht sonderlich finanzstarken Unternehmen, damit diese ihre Patentrechte sichern können.

Doch kluge Köpfe, deren bahnbrechende Entdeckungen zu eingetragenen Marken werden, muss man sich auch leisten können und vor allem wollen. Im hart umkämpften Markt der besten Fachkräfte wird es daher immer wichtiger, gute oder sogar sehr gute Gehälter zu zahlen.

Thüringen darf nicht den Fehler machen, exzellente Ingenieure auszubilden, die es am Ende ihres Studiums in die Ferne zieht, weil sie dort ein Vielfaches verdienen. Wenn heimische Firmen mit dem westlichen Lohnniveau oft nicht konkurrieren können, müssen sie zumindest ein attraktives Umfeld bieten.

Damit das Land der Dichter und Denker in eine erfolgreiche Zukunft schauen kann, dürfen sich die Verantwortlichen nicht auf den innovativen Lorbeeren der Gegenwart ausruhen.

Thüringen legt bei Patenten ordentlich zu: Meiste Anmeldungen aus Medizintechnik