Jenaer Pokal-Aus gegen Hertha BSC - FC Carl Zeiss bricht nach der Pause ein
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Von Dirk Pille
Jena. Der Klassenunterschied wurde deutlich. In der ersten DFB-Pokalrunde war für Thüringenpokalsieger FC Carl Zeiss Schluss. So viele Tore kassierten die Jenaer gegen den Zweitligisten aus Berlin.
Die Sensation fiel aus. Viertligist FC Carl Zeiss Jena verlor im DFB-Pokal gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC vor ausverkauftem Haus nach einem Einbruch nach dem Wechsel deutlich mit 0:5 (0:1).
Ein bisschen Fritz-Walter-Wetter machte zunächst Hoffnung in Jena. Von Regenschauern geduscht wurden vor dem Spiel erst einmal nur die 11.800 Fans, die mit ihren blau-gelb-weißen Trikots und Fahnen für eine großartige Atmosphäre im neuen Ernst-Abbe-Sportfeld sorgten. Rund 1600 Hertha-Anhänger hielten stimmlich mit. Doch dann schien die Nachmittagssonne und zwar nur für Berlin.
In ihrem 22. Spiel im DFB-Pokal (darunter die Partie der Zweiten gegen die Bayern und das 1:2 im Jahre 1938 des 1. SV Jena gegen Hertha BSC) wollten die Thüringer für eine Überraschung sorgen. Klingbeil hatte dafür Beton mit einer Fünferkette (Gipson, Hehne, Strietzel, Hallimi, Hoppe) angerührt. Denn es war klar, der Ballbesitz würde beim Hauptstadtklub liegen. Vorn lauerten Endreß und Richter.
Die Fotos vom DFB-Pokalspiel zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und Hertha BSC
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Der erste Trainersohn der drei Dardai-Jungs hatte zugeschlagen
Die erste Riesenchance hatte aber Verkamp, der zu aufgeregt den Ball über das Tor jagte (4.). Doch nur zwei Minuten später schlug die „Alte Dame“, die ihre beiden ersten Zweitliga-Spiele nach dem Bundesliga-Abstieg 0:1 verloren hatte, eiskalt zu. Flanke Dudziak, Kopfball Pal Dardai junior – 1:0. Der erste Trainersohn der drei Dardai-Jungs hatte zugeschlagen. Jenas Taktik war schnell über den Haufen geworfen und die blaue-weiße Kurve sang noch lauter.
Nach der stürmischen Anfangsphase beruhigte Hertha die Partie. Jena musste nach vornspielen, was aber noch nicht gefährlich gelang. Fast hätte Dardai auf der Gegenseite seinen zweiten Treffer erzielt. Doch der Schuss auf 15 Metern ging erst knapp am Tor vorbei (31.), dann blockte Jenas Abwehr (38.). Hertha wollte nun den nächsten Treffer, Richter hatte die Gelegenheit in der Nachspielzeit.
Kapitän Richter sorgte nur Sekunden später per Doppelschlag für die endgültige Entscheidung
Jenas Coach brachte nun mehr Offensive mit dem jungen Zahn und Löder für Verkamp und Schau. Doch der lange Tabakovic, der nach dem Transfer von Austria Wien erstmals in Herthas Startelf stand, machte schnell alle Hoffnungen mit dem 2:0 zunichte (47.). Torwart Kunz klebte am Boden, als der Ball vor das Tor segelte. Kapitän Richter sorgte nur Sekunden später per Doppelschlag für die endgültige Entscheidung mit dem 3:0 (48.) und 4:0 (52.). Der Klassenunterschied wurde nun brutal auch in der Abwehrarbeit deutlich. Innerhalb von fünf Minuten hatte Berlin die Thüringer abgeschossen. Hertha hatte weiter Lust aufs Toreschießen. Der eingewechselte Uremovic besorgte das 5:0 (58.). Der Gastgeber kämpfte nun nur noch um das Ehrentor. Doch Hehne und Kleeschätzky trafen bei der dicken Doppelchance den Pfosten (77.).
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