Erfurt. Handball-Nationalspielerin Emily Bölk träumt im zweiten Jahr beim Thüringer HC vom Europapokal-Finale.

Als in dieser Woche die nicht gerade beliebten Zwölf-Kilometer-Läufe im Erfurter Norden als wichtiger Teil der Vorbereitung absolviert waren und endlich der Handball wieder in den Fokus rückte, war die gute Laune endgültig zurück. Nationalspielerin Emily Bölk hat im zweiten Jahr beim Thüringer HC derweil neue Ziele für sich entdeckt. Dabei träumt sie sogar vom Europapokal-Finale.

Die Enttäuschung über die Nichtberücksichtigung für die Champions League ist längst gewichen. Vor dem Auftakt in den EHF-Cup Mitte Oktober – wahrscheinlich gegen Byasen Trondheim – formuliert sie ihr ganz persönliches Vorhaben. „Da sind richtige Granaten im Wettbewerb, wie zum Beispiel Cup-Gewinner Siofok. Aber wir können weiterkommen als in der Champions League und um den Titel mitspielen“, sagt Bölk, die in der vergangenen Saison ihren großen Moment im THC-Trikot erlebte, als sie im Pokalfinale gegen Meister Bietigheim in buchstäblich letzter Sekunde zum 24:23 traf: „Ich habe mir die Schlussminute noch unzählige Male im Internet angeschaut. Aber nicht wegen des Tores von mir, sondern weil der Jubel einfach so schön war.“ Es war zugleich eine Kampfansage an Bietigheim. „Unsere Ziele haben sich nicht geändert“, formuliert es die 21-Jährige ein wenig verklausuliert. Ihr Trainer Herbert Müller fand mit Blick auf die Bundesliga deutliche Worte: „Wir wollen den Titel zurück.“

Dabei zählt er vor allem auch auf Nationalspielerin Bölk, die in ihrem ersten Jahr beim THC eine deutliche Leistungssteigerung nachweisen konnte. Nun soll sie die nächste Stufe erklimmen. „Wenn sie jetzt dort weitermacht, wäre ich sehr zufrieden“, sagt Müller. In der zurückliegenden Serie jedenfalls war auf die Rückraumspielerin jederzeit Verlass. Bölk stand in allen 44 Pflichtspielen des THC auf dem Parkett und erzielte dabei 236 Tore. Beim ersten Athletiktest zum Auftakt der Saisonvorbereitung im Juli jedenfalls zählte sie zu den Besten und ließ keinen Zweifel daran, dass sie ihre Entwicklung hin zur Führungsspielerin weiter forcieren möchte.

Nicht nur mit dem Verein steht die 41-fache Auswahlspielerin vor großen Aufgaben. Mit der Nationalmannschaft möchte sie liebend gerne innerhalb von neun Monaten zweimal nach Asien reisen. Bei der WM im Dezember in Japan muss die deutsche Mannschaft aber unter die Top sieben kommen, um die Chance auf einen Olympiastart im August 2020 in Tokio zu erhalten. Die Aufgabe aber ist anspruchsvoll, da in der Vorrunde unter anderem Welt- und Europameister Frankreich, Rekord-Olympiasieger Dänemark und die Ex-Weltmeister Brasilien und Südkorea als Gegner warten. „Wichtig ist, dass wir in Bestbesetzung zur WM fahren. Dann haben wir auch die Chance, uns den Olympia-Traum zu erfüllen“, sagt Bölk.

THC-Testspiele in Thüringen

Mittwoch, 14. August (20 Uhr in Mühlhausen): Thüringer HC - Sports Club Magura Cisnadie (1. Liga Rumänien)

Freitag, 16. August (19.30 Uhr in Ilmenau): Thüringer HC - HSG Blomberg/ Lippe

Donnerstag, 22. August (19 Uhr in Großengottern): Thüringer HC - Bourg de Péage Drôme Handball (1. Liga Frankreich)

Samstag, 24. August (18 Uhr in Sömmerda): Thüringer HC - Kopenhagen Haandbold (1. Liga Dänemark)

Sonntag, 25. August (14 Uhr in Erfurt, Riethsporthalle): Offizielle Saisoneröffnung mit dem Testspiel Thüringer HC - Kopenhagen Haandbold