Noch 101 Monate bis zur Buga-Eröffnung in Erfurt - der Countdown läuft. Zumindest auf der Uhr, die Blumenkönigin Julia Eckardt Oberbürgermeister Andreas Bausewein überreichte. Anlass war die Vertragsunterzeichnung zwischen der Landeshauptstadt und der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG).

Erfurt. Was in anderen Städten als formeller Akt im Dienstzimmer passiere, werde in Erfurt zelebriert, freute sich DBG-Geschäftsführer Jochen Sandner, wieder einmal in Erfurt zu sein. Überhaupt: Von Erfurt und dem Umgang der Stadt mit dem Thema Buga, der Einbeziehung der Bürger und von der insgesamt optimistischen Atmosphäre könnten andere Städte noch lernen. Die Gartenbautradition lebe in Erfurt und den Erfurtern fort, ergänzte Karl-Heinz Plum, Vorsitzender des Verwaltungsrates der DBG. Er nannte die Buga einen "Erneuerer, Multiplikator und Katalysator". Mit ihr könne nicht nur an die Tradition angeknüpft, sondern auch städtebauliche Entwicklung vorangebracht werden.

Während Sandner für die erste Buga in den neuen Bundesländern, damals in Cottbus, stets die Erfurter iga als hier weitbekanntes Beispiel für eine Gartenbauausstellung angeführt habe, sei es aktuell die "vorbildliche Bürgerbeteiligung", mit der Erfurt beste Voraussetzungen für einen Erfolg des Vorhabens lege, so Sandner.

Fast ein Jahr lang hatte es gebraucht - zwischen Bewerbung, Machbarkeitsstudie, der Zusage und der Vertragsunterzeichnung. 3,5 Millionen Besucher habe die iga 1961 gehabt, mit zwei Millionen werde für die Buga 2021 konservativ kalkuliert, gleichwohl auf höhere Zahlen gehofft, wie Bausewein erklärte. Der Egapark als Zentrum, der Luisenpark, die Gera-Auen und der Petersberg seien die Spielorte der Schau, für die es nun in die Feinplanung gehen könne. Stadtwerke, Buga-Freunde und viele engagierte Bürger würden das Vorhaben zu einem Erfolg führen, dazu zähle auch die bereitwillige finanzielle Hilfe durch das Land Thüringen.

Staatskanzlei-Ministerin Marion Walsmann nutzte die Gelegenheit und erneuerte die Zusage des Landes, sich an der Umsetzung der Buga intensiv zu beteiligen. Das Leitthema "GartenKulturStadt" sei hervorragend gewählt.

Studie sieht Investitionen von 60 Millionen Euro vor

Der am 29. November unterzeichnete Vertrag regelt die Vorbereitung, Planung, Durchführung und Abwicklung des Buga-Projekts - es geht um die Nutzung der Marke Buga ebenso wie um Know-how, das die DBG in die Erfurter Buga einbringen wird. Vier Millionen Euro muss die Stadt insgesamt dafür aufbringen. "Klingt auf den ersten Blick viel, es gibt aber auch eine ganze Menge Gegenleistungen, die wir allein nicht bewältigen könnten", sagte Alexander Hilge, amtierender Amtsleiter für Wirtschaftsförderung. Grundlage für das Vorhaben bildet die Machbarkeitsstudie: Sie sieht Investitionen von 60 Millionen Euro vor, davon 8 Millionen für den Petersberg. Geld, das zum Teil ohnehin für eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Ega-Anlagen hätte aufgebracht werden müssen. Unter dem Titel Buga indes sei eine breitere Förderung möglich. Die Durchführung der Buga selbst wird mit weiteren 40 Millionen Euro veranschlagt - eine Summe, die durch Einnahmen wie Eintrittsgelder gedeckt werden soll.

Festgeschrieben im Vertrag ist auch die Gründung einer Gesellschaft, die auf gemeinnütziger Basis die Buga-Durchführung erarbeitet. Diese Aufgabe soll die TPG Thüringer Projektgesellschaft übernehmen. Eine Stadtwerke-Tochter, deren Geschäftsführung Kathrin Weiß übernimmt. Die der Egapark-Gesellschaft hat sie bereits. In der Verbindung werde die enge Beziehung Ega-Buga deutlich. Erste Wettbewerbe zur Ausgestaltung der Buga sollen 2013 starten.

Erfurt unterzeichnet Vertrag für Bundesgartenschau 2021

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