Erfurt. Die drei Männer, die in insgesamt sieben Fällen Senioren dazu brachten, ihnen ihr Erspartes zu überlassen, haben ihre Taten eingeräumt. Die Hintermänner sind ihnen allerdings nicht bekannt.

Im Erfurter Betrugsprozess um falsche Polizisten haben die drei Angeklagten eingeräumt, in die Abzocke von Rentnern verstrickt gewesen zu sein. Sie seien aber nur die Abholer des Geldes gewesen, erklärten die Männer am Mittwoch vor dem Landgericht. Zugleich entschuldigten sie sich dafür. Anfang des Jahres hatten mehrere Senioren im Erfurter Raum Anrufe von angeblichen Polizeibeamten oder Staatsanwälten erhalten. Diese behaupteten, dass das Ersparte nicht mehr sicher sei und brachten so die Rentner zur Herausgabe des Geldes.

Die Angeklagten im Alter von 20 bis 23 Jahren sagten, sie würden die Hintermänner für diese Betrugsmasche nicht kennen. Der 23-Jährige gab an, wegen seiner Drogenschulden einen Anruf von einem Unbekannten erhalten zu haben. Dieser habe ihm erklärt, er könne diese Schulden tilgen, wenn er in Erfurt etwas abhole. Da er selbst keinen Führerschein habe, seien sie zu dritt gefahren. In Erfurt hätten sie dann nach telefonischer Anweisung Tüten mit Geld und Schmuck, die vor Haustüren oder in Mülltonnen lagen, abgeholt.

Insgesamt 190.000 Euro erbeutet

Dem Trio werden sieben Fälle zur Last gelegt. Dabei sollen sie mindestens 190.000 Euro erbeutet haben. Die Polizei kam den Verdächtigen im Februar durch Telefonüberwachung auf die Spur.

Die Haftbefehle der beiden jüngeren Angeklagten wurden am Mittwoch außer Vollzug gesetzt. Sie wurden wieder auf freien Fuß gesetzt, da für sie wahrscheinlich eine Verurteilung nach Jugendstrafrecht in Betracht kommt. Der Prozess ist bis Januar terminiert.

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