Gerlinde Sommer über eine kleine Kaffee-Feier.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Jüngst hat mir ein Leser geschrieben, wie unpassend er es fand, dass wir zum 3. Oktober die „Kleine weiße Friedenstaube“ thematisiert haben. Die Dichterin jenes Liedes hat ja einst als Vertriebene in Thüringen ihre zweite Heimat gefunden. Ich habe mir noch mal alle vier Strophen des Liedes durchgelesen und ich kann beim besten Willen nichts Böses finden. Klar: In der DDR war das Lied quasi eine Kinderhymne. Aber: Jeder katholische Kindergarten im tiefsten Westen könnte dieses Friedenslied heute mit den Kleinsten singen. Frieden ist das Stichwort: Am Freitag wurde bekannt, dass der Friedensnobelpreis an Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed geht. Mitslal Kifleyesus-Matschie – die seit vielen Jahren in Jena lebt, die Abiy kennt und schätzt – hat deshalb an ihrem Stand beim Weimarer Zwiebelmarkt am Freitag spontan eine kleine Feier bei äthiopischem Kaffee veranstaltet.

Was hat dieser Nobelpreis mit uns zu tun? Viel. Wenn die Region befriedet wird, können die Menschen dort in Freiheit leben und müssen nicht mehr in Massen ihre Heimat verlassen. Kriege und Bürgerkriege sind ja weltweit die Hauptgründe für Flucht und Vertreibung. Ein Hoch auf jene also, die Frieden stiften statt mit Waffen – auch aus unserem Land – noch mehr Kriege zu ermöglichen.

Jenaerin Mitslal Kifleyesus-Matschie: „Wir haben allen Grund, den Friedensnobelpreis zu feiern“