Axel Lukacsek über den FC Rot-Weiß Erfurt

Alles kommt zu dem, der warten kann. Die geflügelten Worte mögen im Leben ja manchmal tatsächlich zutreffen. Aber beim Leid geplagten Anhänger des FC Rot-Weiß Erfurt rufen sie eher eine gewisse Unruhe hervor. Denn Corona hin oder her, in absehbarer Zeit wird auch in den unteren Fußballligen die Kugel irgendwann wieder rollen.

Gäbe es nicht die umtriebigen Aktionen des gerade erst gegründeten Fördervereins, könnte man den FC Rot-Weiß durchaus mit einem schrottreifen Auto ohne Nummernschild als Zeichen der Identifikation vergleichen. Vergessen und stillgelegt.

Hier wie da ist es aber das gleiche Szenario. Je länger man wartet, alles wieder in Gang zu setzen, umso länger dauert es, bis der Motor rund läuft. Wenn er überhaupt wieder anspringt.

Kein einziges Zeichen sendet Insolvenzverwalter Volker Reinhardt, das als Signal für einen Aufbruch nach dem bitteren Regionalliga-Aus gedeutet werden könnte. Der Verweis auf eine zeitnahe Einigung mit einem Investor hat sich nach mehreren Wochen abgenutzt. Dabei rückt das offizielle Saisonende am 30. Juni bedrohlich näher.

Nun hat der Thüringer Fußball-Verband den Druck erhöht, indem man die Spielserie bis ins kommende Jahr verlängern will. Sollte Erfurt nämlich nicht für die Oberliga melden können, bliebe damit im Sommer sogar ein Anfang ganz unten in der Kreisklasse verwehrt. Dann wäre der FC Rot-Weiß nicht nur stillgelegt. Man müsste ihn für tot erklären.