Weimar. An der Bauhaus- Universität Weimar wurde über die Zukunft der Zeitungen und ihre Online-Angebote debattiert.

Mit der Zukunft der Zeitungen und ihrer Online-Angebote befasst sich an der Bauhaus-Uni Christopher Buschow. Der Junior-Professor forscht und lehrt im Bereich Medienmanagement. Für seine Promotion zur Neugründung von Medienorganisationen ist er vor zwei Jahren mit dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung ausgezeichnet worden.

Diese Stiftung will jetzt herausragende Arbeiten und ihre Autoren verstärkt ins Blickfeld rücken, weswegen nach dem Auftakt von „Wissenschaft im Dialog“ an der Berliner Humboldt-Uni, wo es um Gewalt im Zusammenhang mit Computerspielen ging, Weimar die zweite Station war. „Journalismus in der Krise“ lautete der knackige Titel der Veranstaltung in der Medienvilla der Uni.

Debattiert wurde, ob Start-ups und andere Neu- oder Ausgründungen ein Ausweg für die Medienbranche sein können. Kerstin Fröhlich kümmert sich beim „Spiegel“ um das Innovationsmanagement und gab Einblicke in die Veränderungen beim Hamburger Nachrichtenmagazin, wenn Print und Online redaktionell zusammengeführt werden. Spannend ist auch der Ansatz von „Riff Reporter“, einer Genossenschaft, in der sich bereits 100 freie Journalisten zusammengefunden haben, wie Gründer und Vorstand Christian Schwägerl erläuterte.

Buschow verwies mit Blick auf Gründungen durch Journalisten auf drei Hauptprobleme: die Homogenität im Team, die Frage der langfristigen Finanzierung und die Rollenkonflikte bei der Verstetigung von Projekten. Er plant eine neue Forschung zum Journalismus abseits von Redaktionen.

Generell wurde deutlich, für wie wichtig journalistische Leistungen erachtet werden – und dass sich die Frage der Finanzierbarkeit immer dringlicher stellt. Staatliche Stütze direkt für journalistische Leistungen sahen alle Beteiligten als wenig zielführend an. Das Rundfunkmodell sei nicht auf privatrechtliche Medienhäuser übertragbar.

Nächste Station der Körber-Stiftung ist Rostock. Dort geht es am Dienstag, 19. November, um die Frage: „Warum wird Mann Ingenieur – und Frau nicht?“ – ausgehend von der ausgezeichneten Forschungsarbeit von Lea Puchert.