Villers-Ecalles. Das Ferrero-Werk in Frankreich ist für ein Viertel der weltweiten Nutella-Produktion zuständig. Drohen Lieferengpässe in Deutschland?

Die Produktion im weltgrößten Nutella-Werk steht nahezu still. Rund 160 der 350 Mitarbeiter der Ferrero-Fabrik in Villers-Ecalles im Norden Frankreichs befänden sich seit rund einer Woche im Streik, teilte die Gewerkschaft Force Ouvrière (FO) am Montag mit.

Die Mitarbeiter blockierten seit vergangenen Dienstag die Ein- und Ausfahrt für Lkw, berichtete FO auf ihrer Webseite. Ferrero gab an, Streikenden, die den Eingang blockierten, per Gerichtsbeschluss Zwangsgelder in Höhe von 1000 Euro pro Stunde und Person aufzuerlegen. Die Sanktionen seien Montagfrüh in Kraft getreten.

Nutella-Produktion kommt fast zum Erliegen

Die Streikenden fordern rund 4,5 Prozent mehr Lohn und eine Prämie von 900 Euro pro Mitarbeiter. Das bisherige Angebot von Ferrero sei in den Augen der Gewerkschaft nicht ausreichend. Das Unternehmen betonte, man habe sechs Tage lang versucht, Gespräche zu führen. Diese seien von der Gewerkschaft abgelehnt worden.

Die Fabrik ist für rund ein Viertel der weltweiten Nutella-Produktion zuständig. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf die Gewerkschaft, von den vier Linien für den Schoko-Brotaufstrich Nutella sei nur noch eine mit 20 Prozent ihrer Kapazität in Betrieb.

Die Produktion des Schokoriegels Kinder Bueno sei eingestellt worden. Bereits im Februar stand dort die Produktion still – damals sprach der italienische Ferrero-Konzern von Qualitätsproblemen.