Erfurt. Am 20. September 2019 ist in Thüringen erstmalig der Weltkindertag gesetzlicher Feiertag. Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt schränkt dieses Vorhaben die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft ein.

„Die Vollversammlung der IHK Erfurt hat sich klar gegen einen zusätzlichen gesetzlichen Feiertag in Thüringen ausgesprochen“, erklärt IHK-Vizepräsidentin Kerstin Schreiber und ergänzt: „Leider müssen hier wieder einmal die Unternehmer einseitig die Folgekosten eines politischen Ziels tragen.“

In einer Pressemitteilung erklärt die IHK Erfurt, dass Unabhängig vom Anlass jeder Feiertag aus volkswirtschaftlicher Sicht zu einer Verringerung der Wirtschaftsleistung führt. Untersuchungen der Deutschen Bundesbank hätten belegt, dass die Einführung eines zusätzlichen Feiertages zu einem durchschnittlichen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes pro Jahr führt. Bezogen auf den Freistaat Thüringen liege der Produktionsausfall bei rund 70 Millionen Euro.

Des weiteren führt die IHK Erfurt in ihrem Schreiben an, dass bei der Entscheidung scheinbar nicht bedacht wurde, dass Berufspendler an diesem Tag ein Betreuungsproblem haben. Auch Logistiker und Servicecentermitarbeiter müssen am Weltkindertag auf Arbeit erscheinen.